Onkologika

FDA: Zejula gegen Eierstockkrebs

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Berlin -

Das Ovarialkarzinom zählt zu den aggressivsten Tumoren, die bei Frauen auftreten können. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat mit Zejula (Niraparib, Tesaro) den ersten PARP-Inhibitor zur Erhaltungstherapie bei rezidivierendem Eierstockkrebs zugelassen. Eine Hoffnung für die Betroffenen – das relative Fünf-Jahres-Überleben liegt bei etwa 41 Prozent.

Zejula hat in den USA die Zulassung für die Erhaltungstherapie von erwachsenen Patientinnen mit rezidivierendem epithelialen Eierstock-, Eileiter- oder primärem Peritonealkarzinom erhalten, deren Tumore ganz oder teilweise auf eine Platin-basierte Chemotherapie ansprachen.

Niraparib ist ein Poly-ADP-Ribose-Polymerase-(PARP)-Inhibitor und verhindert, dass Krebszellen den durch Zytostatika verursachten DNA-Schaden reparieren können. Es kommt wahrscheinlich zum Tumorzelltod oder zu Verlangsamung und Stillstand der Krankheitsprogression. Daher kann das Medikament zur Erhaltungstherapie nach einer vorangegangenen Chemotherapie eingesetzt werden. Die Wirksamkeit wurde in einer Phase-III-Studie bestätigt, die die Grundlage für die Zulassung in den USA war.

Der Einsatz von Niraparib verlängerte das progressionsfreie Überleben der Probandinnen signifikant. Die ENGOTOV16/NOVA-Studie untersuchte die Wirksamkeit von Zejula bei Patientinnen mit rezidivierendem Ovarialkarzinom oder einem verwandten Tumor der Eileiter. Insgesamt schloss die Studie 553 Frauen ein, die im Anschluss einer Platin-basierten-Chemotherapie entweder mit Niraparib 300 mg oder Placebo behandelt wurden. Die Ergebnisse wurden im „New England Journal of Medicine“ (NEJM) veröffentlicht.

Das progressionsfreie Überleben stellte den primären Endpunkt der Studie dar. Sowohl die 203 Patientinnen mit einem positiven Befund für eine Mutation am Breast-Cancer-(BRCA)-Gen als auch die 350 Frauen ohne BRCA-Mutation zeigten eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens. In der positiven Gruppe konnte eine Verlängerung von etwa sechs Monaten auf 21 verzeichnet werden, in der BRCA-negativen Gruppe von etwa vier auf neun Monaten. Somit erhielt Zejula die Zulassung unabhängig davon, ob eine Mutation vorliegt oder nicht – der Biomarkertest kann entfallen. Das BRCA-Gen ist an der DNA-Reparatur beteiligt. Fällt es aus, wird die Wirkung der Arzneimittel verstärkt.

Bislang sind in den USA weitere PARP-Inhibitoren zugelassen, die jedoch einen Test auf eine BRCA-Mutation erfordern. Lynparza (Olaparib, AstraZeneca) und Rubraca (Rucaparib, Clovis Oncology) dürfen nur bei BRCA-positiven Patientinnen eingesetzt werden.

Zejula hat den Status Orphan Drug, steht als orale Darreichungsform zur Verfügung und wird einmal täglich eingenommen. Häufig beschriebene Nebenwirkungen während der Behandlung können beispielsweise Übelkeit, Anämie, Verstopfung, Erbrechen, Infektionen der Harnwege oder Muskelschmerzen sein. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) prüft bereits einen eingereichten Zulassungsantrag.

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