Aut-idem-Fragebogen für Apotheker Violet Ogunsuyi, 25.10.2014 09:57 Uhr
Nicht nur hierzulande bereitet die Umstellung von Patienten auf Präparate anderer Hersteller Probleme. Auch in den USA sorgt das Thema bei Apothekern und Verbrauchern für Kopfschmerzen. Die Arzneimittelbehörde FDA will jetzt erforschen, welche Auswirkungen der häufige Wechsel auf die Therapietreue hat.
Bekannt ist das Problem seit Langem, auch Studien hierzu liegen bereits vor. Um die Compliance zu verbessern, hatte die FDA die Generikahersteller vor einem Jahr aufgefordert, ihre Produkte nicht nur in der Wirksamkeit, sondern auch im Aussehen möglichst nah an die der Originalhersteller anzulehnen.
Da Generika in den USA oft erst in der Apotheke konfektioniert werden, hat es die FDA vor allem auf Aussehen und Größe der Tabletten abgesehen. In ihrem Entwurf schlägt die Behörde vor, dass Generikatabletten nur bis zu 20 Prozent größer sein sollten als die entsprechende Originalware. Ziel für die Hersteller müsse es sein, möglichst gleich große Tabletten zu produzieren.
Da die Empfehlungen bislang nicht verbindlich sind, will die FDA jetzt Fakten liefern. Dazu sollen nicht nur Verordnungen ausgewertet, sondern auch mehr als 2161 Apotheker per E-Mail angeschrieben werden. Mindestens 1000 Pharmazeuten, so hofft die Behörde, sollen Auskunft geben, wie oft sie zum Beispiel Generikaprodukte austauschen und mit welchen Strategien sie Patienten den Produktwechsel erleichtern.
Zudem sollen die Fragebögen Auskunft geben, wie die Patienten reagieren: Wie häufig machen Patienten ihrer Verwirrung oder ihrem Ärger Luft? Wie oft verweigern sie die Einnahme des neuen Medikaments? Sind es Änderungen der Form, Farbe oder Größe der Tabletten, die sich am stärksten auswirken?
Parallel sollen 1000 Chroniker im Alter von über 50 Jahren über ihre Erfahrungen mit Generika telefonisch befragt werden.
Die FDA hofft mit den so gewonnenen Erkenntnissen, die Behandlung mit Generika verbessern zu können.