Adipositas

FDA: Belviq zum Abnehmen zugelassen

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In den USA gibt es ein neues Medikament zur Behandlung von Adipositas: Belviq (Lorcaserin) wurde von der Arzneimittelbehörde FDA zugelassen. Das Präparat des Pharmaherstellers Arena soll bei Erwachsenen eingesetzt werden, deren Body Mass Index (BMI) über 30 liegt. Außerdem ist Belviq zur Behandlung von Patienten mit Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes oder Hypercholesterinämie und einem BMI über 27 zugelassen. Der japanische Pharmakonzern Eisai wird das Produkt vermarkten.

Belviq aktiviert den neuronalen Serotonin-Rezeptor 5HT-2C. Dadurch werden verschiedene Neuropeptide freigesetzt, die das Sättigungsgefühl verstärken. In drei klinischen Studien an 8000 adipösen Patienten war die Wirksamkeit und Sicherheit des Präparats untersucht worden. Dabei hatten die Probanden für 52 bis 104 Wochen Belviq oder Placebo erhalten. Zusätzlich hatten die Patienten eine kalorienreduzierte Diät und Beratung bekommen.

Nach einem Jahr sank das Gewicht bei den mit Belviq behandelten Patienten um durchschnittlich 3 bis 3,7 Prozent. Bei 47 Prozent der Patienten ohne Diabetes reduzierte sich das Körpergewicht um mehr als 5 Prozent. Im Gegensatz dazu verloren in der Kontrollgruppe nur 23 Prozent Gewicht in diesem Umfang. Bei den Diabetikern verloren 38 Prozent der Verumruppe mehr als 5 Prozent Gewicht, in der Kontrollgruppe waren es 16 Prozent.

Patienten, deren Gewichtsreduktion nach 12 Wochen nicht mehr als 5 Prozent gesenkt wird, sollen daher nicht weiter mit Belviq behandelt werden.

Lorcaserin ist nicht der erste Serotonin-Agonist, der zur Behandlung von Adiposita eingesetzt wird. Die verwandten Wirkstoffe Fenfluramin und Dexfenfluramin hatten die Herzklappen von Patienten geschädigt und mussten daher 1997 vom Markt genommen werden.

Da Lorcaserin nicht wie Fenfluramin und Defenfluramin an 5HT-2B angreift, ist die Nebenwirkung bei Lorcaserin nicht zu erwarten. Echokardiographien an 8000 Patienten zeigten zudem keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Herzklappen-Anomalien und der Einnahme des Präparats.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Übelkeit, Mundtrockenheit und Verstopfung. Bei den Diabetikern traten zudem Hypoglykämien auf.

 

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