Infectopharm hat beim Hustenlöser Fagusan die Farbstoffe ausgetauscht. Daher kommt die Lösung jetzt mehr ins Gelbliche tendierend daher als bislang.
Bisher war der Farbstoff „Rotorange“ enthalten, eine Mischung aus Chinolingelb (E 104), Gelborange S (E 110), Ponceau 4R (E124) und Indigocarmin (E132). Teilweise sind die Substanzen seit Jahren umstritten, daher wurden Chinolingelb und Indigocarmin jetzt bei Fagusan gestrichen, sodass nur noch die Farbstoffe Gelborange S (E110) und Ponceau 4R (E124) im Trägerstoff Natriumchlorid vorkommen. Dadurch ist die Lösung laut Hersteller jetzt „klar, gelb bis rot-orange“. Bis dato war Fagusan als „klare, rot-orange Flüssigkeit“ charakterisiert.
Als Wirkstoff enthält der Hustensaft Guaifenesin (200 mg je 15 ml Lösung). Eingesetzt wird Fagusan als sekretlösendes Mittel zur Förderung des Auswurfs von Bronchialsekret (sekretolytisches Expektoranz) und zur Erleichterung des Abhustens bei Erkältungen und grippalen Infekten sowie Entzündung der Bronchien (Bronchitis).
Vor allem in den neuen Bundesländern ist der Saft bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern bekannt, denn neben Präparaten wie Sanopin, Imidin und Kamillan gehörte Fagusan zu den bekanntesten Arzneimitteln. 2010 kaufte Infectopharm die Marke vom Analgin-Hersteller Medphano.
Guaifenesin ist ein Guajakolderivat. Der Arzneistoff besitzt eine strukturelle Ähnlichkeit mit dem zentralen Muskelrelaxans Mephenesin. Der Wirkstoff zählt zu den schleimlösenden Substanzen und besitzt auswurffördende Eigenschaften, wobei der genaue Wirkmechanismus bislang nicht bekannt ist. Vermutet wird ein reflektorischer Prozess über die Reizung der Magenschleimhaut, die sich auf die Bronchien überträgt und so Schleim in den oberen Atemwegen verflüssigt und das Abhusten erleichtert.
Das Expektorans sollte nicht in Kombination mit zentral dämpfenden Arzneistoffen wie Benzodiazepinen oder Muskelrelaxantien angewendet werden, da sich diese Wirkung verstärken kann. Ohnehin kann der Arzneistoff in höheren Dosierungen missbräuchlich verwendet werden. Ebenfalls kontraindiziert ist der Wirkstoff in Kombination mit Hustenstillern.
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