Im Februar hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen, die Hartkapseln mit Ezetimib/Atorvastatin in Anlage VII der Arzneimittel-Richtlinie aufzunehmen, in der die Austauschbarkeit von Arzneimitteln geregelt ist. Jetzt hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) den Beschluss im Bundesanzeiger veröffentlicht, sodass die Darreichungsform ab Juni den Tabletten und Filmtabletten gleichgestellt ist. In die Festbetragsgruppe waren die Hartkapseln bereits im vergangenen Jahr aufgenommen worden.

Das Besondere: Hexal bietet Ezeatorva bereits deutlich unter den bestehenden Festbeträgen an: So kostet die Dosierung 10/10 mg in der Großpackung nur 59 statt knapp 75 Euro wie bei den anderen Generikaanbietern. Bei der Dosierung 10/40 mg liegt Hexal mit 69 Euro nur noch knapp 5 Euro unter der Konkurrenz. Die Variante 10/80 mg hat der Konzern nicht im Sortiment.

In Holzkirchen hofft man entsprechend darauf, dass die Austauschbarkeit das Geschäft belebt, zumal nicht nur eine Aufzahlung entfällt wie beim Altorgiginal Atozet (Organon), sondern auch die Zuzahlung für die Patient:innen im Vergleich zum Wettbewerb sehr niedrig ausfällt. Allerdings haben die Krankenkassen bereits Rabattverträge abgeschlossen. Die Kombination wird von Apontis als Tablette sowie von Ratiopharm und Elpen als Filmtablette angeboten. Berlin-Chemie hat Tioblis im vergangenen Jahr vom Markt genommen.

Hartkapseln haben laut Hexal einen Vorteil: Während Filmtabletten nur eine Laufzeit von 24 Monaten aufweisen, liegt die Haltbarkeit bei Ezeatorva bei 30 Monaten. Das kann für die Apotheke im Hinblick auf die Lagerhaltung ein praxisrelevanter Vorteil sein. Außerdem gibt es bei Ezetimib/Atorvastatin ein festes Dosisregime, sodass eine Teilbarkeit in der Regel keine Rolle spielt.