Arzneimittelmissbrauch

Experten warnen vor Hirndoping dpa/APOTHEKE ADHOC, 21.06.2011 12:54 Uhr

Berlin - 

Suchtexperten warnen vor „Hirndoping“ mit Medikamenten. Angesichts des wachsenden Erfolgsdrucks in Schule, Ausbildung und Beruf seien viele Menschen bereit, leistungssteigernde Medikamente einzunehmen, teilte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) mit. Die Experten warnen vor einem Missbrauch von Antidepressiva und Präparaten gegen Demenz oder das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADHS).

Es gebe nicht einmal belastbare Studien, die belegen, dass die Arzneimittel bei Gesunden tatsächlich positive Effekte auf die Hirnleistung hätten, sagte Professor Dr. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen. Teilweise sei sogar das Gegenteil der Fall: Nicht selten verschlechtere sich die Leistungsfähigkeit sogar. Zudem riskierten die Konsumenten Abhängigkeiten, Nebenwirkungen und mögliche Langzeitfolgen, die bisher nicht bekannt seien.