Zur Behandlung von Covid-19 erhielt das Medikament Evusheld von AstraZeneca die Zulassung in der EU. Die Wirkstoffe Tixagevimab und Cilgavimab werden bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren mit mindestens 40 kg Körpergewicht eingesetzt, wenn ein Risiko besteht, schweres Covid-19 zu entwickeln.
Die beiden kombinierten Wirkstoffe sind bereits seit März als Präexpositions-Prophylaxe von Covid-19 in der EU zugelassen. Es ist die einzige Antikörperkombination europaweit, die derzeit sowohl zur Prävention als auch Behandlung von Corona verfügbar ist.
Laut AstraZeneca basieren die Ergebnisse auf der Phase-III-Studie „Tackle". Diese zeige, dass verglichen mit Placebo die einmalige intramuskuläre Gabe der langwirksamen Antikörperkombination einen signifikanten Schutz vor schweren Verläufen und Tod biete. Dabei sei der frühe Start der Therapie ausschlaggebend auf die Behandlungsergebnisse.
Untersucht wurden hierbei Patient:innen mit mildem bis moderatem Covid-Verlauf, der sieben Tage oder kürzer symptomatisch war. Aufgrund von anderen, gleichzeitig vorliegenden Erkrankungen oder des hohen Alters wegen hatten 90 Prozent der Studienteilnehmer:innen ein hohes Risiko, schwer an Covid zu erkranken.
Professor Dr. Dr. Michel Goldman, Institut für Interdisciplinary Innovation in Healthcare, Université Libre Brüssel, und ehemaliger Executive Director der European Innovative Medicines Initiative, erklärte, dass bei vielen Menschen mit Grunderkrankungen das Risiko für einen schweren Verlauf, Hospitalisierung und Tod hoch sei. Besonders betroffen seien Immunsuppressierte, Menschen mit Immundefizienz und Ältere. Die in Studien gut vertragenen Wirkstoffe Tixagevimab und Cilgavimab, verabreicht als intramuskuläre Injektion, seien gerade jetzt eine dringend benötigte neue Therapieoption bei Covid-19 für diese vulnerablen Gruppen.
Die empfohlene Therapie-Dosis für die Antikörperkombination beträgt 600 mg (300 mg Tixagevimab und 300 mg Cilgavimab), verabreicht als zwei separate, aufeinander folgende Injektionen. In vitro konnte demonstriert werden, dass die Wirkstoffe die Neutralisierungsaktivitäten gegenüber Omikron BA.5 beibehalten. In den ausgewerteten Real-World-Daten zeigten sich zudem signifikant weniger symptomatische Covid-Erkrankungen sowie Hospitalisierungen und Letalität bei immundefizienten sowie immunsupressierten Patient:innen.
Allgemein sei die Kombination der beiden Wirkstoffe in den Studien gut vertragen worden. Es traten im Placebo-Arm häufiger unerwünschte Nebenwirkungen auf als im Wirkstoff-Arm.
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