Der Pharmakonzern Janssen-Cilag bringt ein neues Krebsmedikament auf den Markt: Ab sofort ist Dacogen (Decitabin) verfügbar und kann bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) eingesetzt werden. Die EU-Kommission hat das Krebsmittel zugelassen; bereits im Juli hatte die europäische Arzneimittelagentur EMA die Zulassung empfohlen. Patienten ab 65 Jahren mit neu diagnostizierter de-novo- oder sekundärer AML, für die eine andere Therapie nicht infrage kommt, können mit Dacogen behandelt werden.
In der zulassungsrelevanten Studie war Dacogen gegen niedrig dosiertes Cytarabin oder andere unterstützende Behandlungen verglichen worden. Das Gesamtüberleben konnte verlängert und das Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. Der DNA-Methyltransferase-Inhibitor unterbindet die Bildung von Tumorsuppressorgenen und verlangsamt so das Tumorwachstum.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Pneumonie, Thrombozytopenie, Neutropenie und Anämie. Der Apothekenverkaufspreis beläuft sich auf knapp 1970 Euro je Durchstechflasche. Das Präparat wird ab November in der Lauer-Taxe gelistet sein.
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