EMEA

EU-weiter Rückruf von Raptiva

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Die Europäische Arzneimittelagentur EMEA hat dem EU-weiten Rückruf von Raptiva (Efalizumab) des Herstellers Merck Serono angeordnet. In den nächsten Tagen sollen alle Packungen des Antipsoriatrikums von Apotheken, Großhändlern und Krankenhäusern zurückgefordert werden, teilte die Behörde mit. Das Mittel soll den Angaben zufolge künftig nicht mehr auf dem europäischen Markt verfügbar sein.

Der Entscheidung war eine Bewertung von Raptiva durch die EMEA vorausgegangen: Das Nutzen-Risiko-Profil des Medikaments sei nicht länger als günstig einzustufen, teilte die Behörde bereits im Februar mit. Zuvor waren Fällen von progressiver multifokaler Leukenzephalopathie (PML) sowie andere schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen nach der Anwendung von Efalizumab berichtet worden.

Merck Serono hatte dem Medikament daraufhin offenbar selbst keine Chancen mehr eingeräumt: Im Mai bot der Hersteller an, die Zulassung für den europäischen Markt zurückzugeben. Mit der Entscheidung der EU-Kommission in dieser Sache sei in den kommenden Tagen zu rechnen, teilte die EMEA mit.

Raptiva wurde 2004 europaweit zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris vom Plaque-Typ zugelassen. Die Patienten sollten ihre Therapie nach Empfehlung der EMEA nun nicht abrupt abbrechen, sondern schrittweise auf eine alternative Behandlung umgestellt werden.

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