Mensch-Tier-Embryone

EU-Kommission zurückhaltend Patrick Hollstein, 07.09.2007 14:48 Uhr

Brüssel - 

Die EU-Kommission reagiert zurückhaltend auf Pläne britischer Forscher, Mischlebewesen aus Mensch und Tier zu erzeugen. Ein Sprecherin sagte am Freitag in Brüssel: "Wir haben sehr strenge ethische Regeln." Grundsätzlich stehe es den Mitgliedstaaten frei, über die Vergabe von Forschungsgeldern für Projekte zu entscheiden. In der EU werde in zwei Stufen geprüft, ob gemeinsame Mittel für solche Projekte fließen könnten. Zunächst müssten nationale Behörden grünes Licht geben. Dann werde das Vorhaben auf EU-Ebene beraten. "Wir haben bisher keine Vorschläge zu diesen Hybrid-Embryonen erhalten", sagte sie.

Nach Angaben des CDU-Europaabgeordneten Peter Liese stoßen die britischen Pläne auf scharfe Kritik im Parlament. "Das ist ein weiterer Dammbruch, der den Patienten nicht helfen wird", sagte er.
Liese ist Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bioethik im Parlament. Er ist promovierter Humangenetiker. Wenn diese Experimente nur der Grundlagenforschung dienten, sei nicht zu verstehen, "warum die
Grundlagenforschung nicht auf anderem Weg erfolgen kann", sagte er.

Die Züchtung von Embryonen aus menschlichen und tierischen Zellen hatte am vergangenen Mittwoch die zuständige britische Behörde erlaubt. Dabei soll das Erbgut menschlicher Zellen in entkernte Eizellen von Tieren eingebracht werden.