Estramon kommt als Tablette APOTHEKE ADHOC, 11.05.2019 08:45 Uhr
Hexal erweitert das Estramon-Portfolio: Neben den transdermalen Pflastern ist mit Estramon plus Dienogest 1mg/2mg nun auch eine Filmtablette des Herstellers im Bereich Hormonersatztherpie auf dem Markt zu finden.
Für Frauen beginnt etwa ab dem 50. Lebensjahr mit den Wechseljahren eine neue Lebensphase. Das hormonelle Gleichgewicht verschiebt sich, Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder Stimmungsschwankungen können die Folgen sein. Eine Hormonersatztherapie soll die Beschwerden lindern. Ziel der Behandlung ist es, dem Körper die Hormone zu geben, die ihm fehlen.
Die neue Estramon plus Dienogest Filmtablette wird bei Frauen angewendet, deren letzte Monatsblutung mindestens zwölf Monate zurückliegt. Das Präparat enthält zwei verschiedene weibliche Geschlechtshormone: Estradiol als Östrogen und Dienogest als Gestagen. Auf dem Markt gibt es bereits zahlreiche Präparate mit gleicher Wirkstoffkombination wie Ladivella (Dr. Kade), Lafamme und Qlaira (Jenapharm) sowie Velbienne (Exeltis).
Estramon plus Dienogest 1mg/2mg kommt in Blistern mit 28 Filmtabletten daher. Die Anwenderinnen nehmen täglich eine Tablette etwa zur gleichen Uhrzeit ein. Die Einnahme erfolgt kontinuierlich, das bedeutet zwischen den einzelnen Blistern findet keine Einnahmepause statt. Häufige Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Zwischenblutungen oder Brustschmerzen.
Estradiolvalerat wird nach oraler Gabe vollständig resorbiert. Während der Resorption über die Darmschleimhaut findet die Aufspaltung zu Estradiol und Valeriansäure statt. Die Aufspaltung führt im Körper zum Anstieg des natürlichen Estradiols und seiner Metaboliten Estron und Estriol. Dienogest zeichnet sich durch seine antiandrogene Wirkung aus: Das Hormon unterdrückt die Wirkung der auch bei Frauen vorhandenen männlichen Sexualhormone. Daher wird Dienogest häufig auch in der hormonellen Aknetherapie eingesetzt.
Für die Hormonersatztherapie sind Mono- und Kombinationspräparate in unterschiedlichen Darreichungsformen auf dem Markt. Zum Einsatz können unter anderem Cremes, Tabletten, Pflaster oder Injektionen kommen. Im Rahmen der Monotherapie werden lediglich Estrogene ersetzt. Findet eine Kombinationstherapie statt, wird wie beim neuen Estramon plus Dienogest zusätzlich ein Gestagen verabreicht. Dies ist erforderlich bei Frauen, deren Gebärmutter noch nicht entfernt wurde. Die Kombination mit einem Gestagen sorgt für eine Eindämmung der Symptome eines Androgenüberschusses. So wird beispielsweise das Risiko für eine Endometriumhyperplasie reduziert.
Zum Estramon-Portfolio von Hexal zählen bereits die transdermalen Pflaster Estramon und Estramon conti. Bei Letzteren kam es in letzter Zeit immer wieder zu Verwechslungen zwischen dem wirkstoffhaltigen Pflaster und einem Trockenmittelpad, welches sich zum Schutz vor Feuchtigkeit in der Verpackung befindet. Einen Hinweis auf das Trockenmittel war weder auf dem Pflaster-Sachet noch auf dem Umkarton zu finden. In der beigelegten Broschüre – die aufgrund der Verwechslungen umgestaltet wurde – sind nun entsprechende Hinweise zum Trockenmittel-Pad zu finden. Die AMK rechnet aufgrund der Haltbarkeit der Bestandsware, dass es noch bis mindestens Ende 2020 zu Verwechslungen bei Estramon conti geben kann.