Stoffwechselerkrankungen

Erythrozyten als Diabetes-Indikator APOTHEKE ADHOC, 28.10.2010 16:28 Uhr

Berlin - 

Nicht nur der der Blutzuckerspiegel oder der HbA1C-Wert geben Aufschluss über das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2. Wissenschaftlern des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung zufolge gibt es einen Zusammenhang zwischen der Stoffwechselerkrankung und dem Fettsäureprofil roter Blutkörperchen. Ob dieser Fund in Zukunft auch diagnostisch als Vorsorgeuntersuchung genutzt werden könne, sei bislang aber noch unklar, so die Forscher.

Durch die Nahrung aufgenommene Fettsäuren dienen nicht nur der Energiegewinnung, sondern auch als Strukturelemente für Zellmembranen. Dort werden die Substanzen nach Umwandlung durch Enzyme wie die Delta-5- und die Delta-6-Desaturase eingebaut. Das Membranprofil von Blutzellen und die Aktivität der Enzyme seien gute Indikatoren für den Fettsäurestoffwechsel, lautet die Erkenntnis der Wissenschaftler des Potsdamer Instituts.

Das Fettsäureprofil wiederum scheint mit dem Diabetesrisiko zu korrelieren: So hatten Studienteilnehmer mit einer hohen Delta-6-Desaturase-Aktivität ein mehr als doppelt so hohes Risiko als Probanden, deren Delta-6-Desaturase nur wenig aktiv war. Eine hohe Delta-5-Desaturase-Aktivität sei dagegen mit einem um etwa die Hälfte verminderten Risiko assoziiert.

Veränderte Desaturase-Aktivitäten und daraus resultierende Veränderungen des Fettsäureprofils scheinen eine Rolle für die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen zu spielen, so die Forscher. Die körpereigene Umwandlung und Synthese von ungesättigten Fettsäuren scheine eine größere Rolle zu spielen als ursprünglich angenommen. Die Ergebnisse beruhen auf Blutproben und Daten von mehr als 27.000 erwachsenen Probanden und wurden in der Fachzeitschrift „American Journal of Clinical Nutrition“ publiziert.