Der Engpass bei Eryhexal dauert an: Das Antibiotikum wird voraussichtlich bis zum vierten Quartal nicht lieferbar sein. Infectopharm meldet lieferfähige Alternativen.
Bereits im August meldete Hexal für die Erythromcin-haltigen Säfte zu 200 und 400 mg je 5 ml dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Lieferengpass. Als Grund werden Produktionsprobleme genannt. Das Ende des Engpasses ist aktuell auf Oktober 2018 datiert. „Wir haben einen neuen Wirkstofflieferanten für dieses Präparat. Derartige Veränderungen müssen gemäß allgemein gültigen Qualitätsstandards und regulatorischen Vorgaben getestet und bewertet werden. Auch wenn wir mit Hochdruck an dieser Umstellung arbeiten, rechnen wir damit, erst im vierten Quartal diesen Jahres wieder lieferfähig zu sein“, so eine Sprecherin.
Infectopharm teilt mit, mit seinem Infectomycin Saft als einziger Erythromycin-Saft „uneingeschränkt lieferfähig“ zu sein. „Den entstehenden Engpass können wir mit Infectomycin-Saft auffangen und somit die Versorgung des pädiatrischen Bereichs mit Erythromycin-Säften sicherstellen.“
Das Antibiotikum kann bei verschiedenen Indikationen angewendet werden. Dazu zählen beispielsweise Entzündungen der tiefen Atemwege, die Behandlung und Prävention von Keuchhusten, Infektionen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs, Scharlach, Entzündungen im Bereich der Talgdrüsen oder Diphtherie. Säfte finden vor allem im pädiatrischen Bereich Anwendung.
Dosiert wird nach Körpergewicht. Für Säuglinge und Kinder beträgt die Tageshöchstdosis 30 bis maximal 50 mg/kg KG – auf zwei Einzelgaben morgens und abends verteilt. Die Säfte sind in verschiedenen Stärken erhältlich, so kann eine individuelle Dosierung gesichert werden. Die rekonstituierten Suspensionen sollen bei 2 bis 8 Grad im Kühlschrank gelagert werden und sind nur 14 Tage haltbar.
Erythromycin ist ein Makrolid-Antibiotikum und besitzt bakteriostatische Eigenschaften gegenüber einigen grampositiven sowie gramnegativen Bakterien. Das Antibiotikum bindet an die ribosomale 50S-Untereinheit der Bakterien und unterdrückt die bakterielle Proteinbiosynthese.
Die Therapiedauer richtet sich nach der Art der bakteriellen Infektion. Empfohlen wird ein Einnahmezeitraum von sieben bis acht Tagen. Nach Abklingen der Symptome sollte die Anwendung über weitere zwei bis drei Tage fortgesetzt werden, so könne ein nachhaltiger Therapieerfolg gesichert werden.
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