Anämie-Behandlung

Epoetin fördert Tumorwachstum

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Eine Anämiebehandlung mit Erythropoetin kann bei Krebspatienten das Risiko des Tumorwachstums erhöhen sowie die allgemeine Lebensdauer verkürzen. Zu diesem Schluss kommt die Europäische Arzneimittelkommission EMEA nach der Auswertung neuester Studienergebnisse. Bei Krebspatienten mit voraussichtlich langer Lebenserwartung sollten Anämien wegen des negativen Nutzen-Risiko-Verhältnisses deshalb vorzugsweise mit Bluttransfusionen therapiert werden. Die Warnhinweise Erythropoetin-haltiger Arzneimittel werden nun entsprechend aktualisiert.

Erythropoetin bleibt auch weiterhin zur Behandlung der symptomatischen Anämie bei Patienten mit nicht-myeloischen malignen Erkrankungen zugelassen. Denn grundsätzlich überwiege bei dieser Indikation der Nutzen, entschied der Ausschuss für Humanarzneimittel. Ärzte sollten jedoch künftig die individuellen Risiken des Patienten, wie die Art des Tumors, das Ausmaß der Blutarmut sowie die voraussichtliche Lebenserwartung bei der Verordnung berücksichtigen.

Die EMEA forderte die Hersteller Erythropoetin-haltiger Medikamente dazu auf, zusätzliche Studien aufzulegen, um Nutzen und Risiko der Behandlung von Krebspatienten unter den neuen Therapieempfehlungen zu klären.

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