Hirnblutungen

EPO schützt Frühgeborene dpa/APOTHEKE ADHOC, 25.01.2010 17:33 Uhr

Hannover - 

Das Gewebshormon Erythropoetin (EPO) kann einer Studie zufolge vielen Frühgeborenen zu einem besseren Leben verhelfen. Das Mittel zur Behandlung von Blutarmut führte dazu, dass extrem kleine Frühchen mit Hirnblutung seltener behindert und deutlich intelligenter waren als solche, die kein EPO bekommen hatten. Das fanden Mediziner aus Hannover heraus. Für die Langzeitstudie untersuchten Kinderärzte und Psychologen von 1993 bis 1998 zunächst 200 Neugeborene unter 1000 Gramm. Zehn Jahre nach ihrer Geburt wurden die Kinder erneut untersucht.

Trotz Hirnblutung entwickelten sich 52 Prozent der behandelten Frühchen geistig und körperlich normal im Unterschied zu nur 6 Prozent der Vergleichsgruppe. Der Intelligenzquotient bei den Schulkindern, die als Frühchen EPO bekommen hatten, lag höher. 62 Prozent von ihnen hatten einen normalen IQ über 85, während es in der Vergleichsgruppe nur 24 Prozent waren. Den Medizinern zufolge war durch die EPO-Behandlung die Chance auf eine normale Entwicklung ungefähr so gut wie bei Kindern ohne Hirnblutung.

Die Forscher vermuten, dass EPO das Gehirn vor den Folgen der Hirnblutung, die mit Nervenzellschädigungen einhergeht, schützt. Zudem kann EPO nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler auch das Wachstum und die Regeneration von Nervenzellen unterstützen.