Kollapsgefahr bei Vorerkrankten

Energy-Drinks: Risiko für plötzlichen Herztod? Sandra Piontek, 10.06.2024 14:58 Uhr

Energydrinks sind vor allem bei jungen Erwachsenen sehr beliebt. Foto: GoodPics-stock.adobe.com
Berlin - 

Der Konsum von Energy-Drinks ist besonders unter jungen Erwachsenen verbreitet. Laut „Statista“ gehören die anregenden Drinks im deutschen Lebensmitteleinzelhandel zu den wachstumsstärksten Getränkesegmenten. Dabei sind die Aufputschmittel zumindest für Vorerkrankte keineswegs ungefährlich: Laut neuen Studienergebnissen können möglicherweise lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden – mitunter kann sogar ein Kollaps drohen.

Energy-Drinks sind beliebter denn je, vor allem bei jungen Erwachsenen. Je nach Hersteller enthalten die Getränke zwischen 80 und 300 mg Koffein pro Portion. Neben Koffein sind jedoch noch andere anregende Inhaltsstoffe wie Guarana und Taurin vertreten. Nun fand eine Studie heraus: Energy-Drinks können möglicherweise lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Untersucht wurden die Auswirkungen der hoch anregenden Inhaltsstoffe auf die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Herzkontraktilität und die Herzdepolarisation.

Das Problem: Personen mit genetischen Herzerkrankungen haben bereits ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod. Konsumieren diese Personen Energydrinks, können die anregenden Inhaltsstoffe einen plötzlichen Herzstillstand auslösen.

Die Ergebnisse der Studie: Jeder 20. jüngere Patient, der nach einem überlebten plötzlichen Herzstillstand an einer Klinik für Herzrhythmusstörungen betreut wurde, hatte vor dem Kollaps Energy-Drinks konsumiert. Laut dem Bericht, der im Fachjournal „Heart Rhythm“ veröffentlicht wurde, konnten die Kardiologen bei einigen Patient:innen eine genetische Ursache für die Herzrhythmusstörungen ermitteln. Vermutet wird, dass Koffein, Guarana sowie Taurin gleichermaßen Auslöser für die Herzereignisse sind.

„Obwohl Energy-Drinks bei diesen Personen nicht sicher als einziger Faktor für Herzstillstand gelten können, sollte der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Konsum und dem Herzereignis nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, so einer der Studienautoren. Patienten mit angeborenen Herzerkrankungen sollten mit dem Genuss von Energydrinks jedoch vorsichtig sein.