Die Europäische Arzneimittelagentur EMEA berichtete in der vergangenen Woche von unerwarteten Todesfällen zweier junger Frauen, die zuvor den Impfstoff Gardasil erhalten hatten. In beiden Fällen konnte die Todesursache nicht festgestellt werden; ein Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Tod sei nach Aussage der EMEA nicht belegt. Die Behörde sieht bislang keinen Anlass, die Produktinformationen von Gardasil zu ändern, da der Nutzen des Impfstoffs dessen Risiko überwiege.
Bei den Frauen handele es sich um eine 17-jährige Deutsche und eine 19-jährige Österreicherin. Bereits im Sommer vergangenen Jahres wurde das in Deutschland für Sera und Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nach eigenen Angaben über den plötzlichen Tod der Deutschen informiert. Sie habe am Vortag die zweite Injektion der Dreifachimpfung erhalten, teilte das Institut mit.
Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) wies darauf hin, dass die Impfungen gut verträglich seien. Bei den meist harmlosen Nebenwirkungen der Injektion handele es sich beispielsweise um einen kurzzeitigen Schmerz an der Einstichstelle. Einen Zusammenhang zwischen Impfstoff und den Todesfällen gebe es auch nach Ansicht des Verbandes nicht.
Gardasil ist eine Vakzine gegen das Humane Papillomavirus (HPV), das für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht wird. Der Impfstoff ist seit Oktober 2006 auf dem europäischen Markt und wird von Sanofi Pasteur MSD hergestellt. Seit der Markteinführung wurden in Deutschland und Österreich mehr als 2,2 Millionen Impfdosen verkauft. Dem PEI seien seitdem insgesamt 189 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet worden.
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