Resistenzen

EMA will mehr MRSA-Antibiotika für Kinder

, Uhr
Berlin -

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) arbeitet an einer internationalen Koalition zur Entwicklung neuer Antibiotika zum Einsatz bei Kindern und Säuglingen. Gemeinsam mit der US-Arzneimittelbehörde FDA und der japanischen PMDA will sie die Entwicklung von Mitteln gegen multiresistente Keime fördern.

Multiresistente Keime seien eine globale Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Angesichts der Zunahme gebe es einen dringenden Bedarf für neue Wirkstoffe, die effektiv Infektionen mit solchen gefährlichen Erregern bekämpfen, an denen bisher in Gebrauch befindliche Antibiotika scheitern, so die EMA. Deshalb will die Behörde am 21. und 22. Juni hochrangige Vertreter aus Behörden, Wissenschaft und Industrie zusammenbringen, um über Möglichkeiten der Forschung und Entwicklung in dem Bereich zu beratschlagen.

Dabei solle es insbesondere darum gehen, wie man klinische Studien mit Kindern durchführen und die Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit extrapolieren kann, sowie um Studien mit neugeborenen Kindern. Die Entwicklung von Kinderarzneimitteln erfolge oft erst Jahre nach den Erstzulassungen der jeweiligen Medikamente für Erwachsene, so die EMA. „Um regulatorische Entscheidungen auf der Basis ausreichender Studiendaten zu treffen und für Kinder, die sie benötigen, eine zeitnahe Verfügbarkeit zu gewährleisten, kommt der zeitlichen Planung und der Durchführung zweckmäßiger Studien deshalb eine besondere Bedeutung zu.“

Ziel des Workshops Ende Juni ist es, die Erstellung von Leitlinien für die Durchführung von klinischen Studien an Kindern zu erarbeiten. So soll in Zukunft die Zulassung von Antibiotika für Kinder und Heranwachsende beschleunigt werden. Erst im Frühjahr waren in der Berliner Charité multiresistente Keime auf der Haut von Frühgeborenen entdeckt worden. Laut EU sterben in Europa jährlich 25.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Keimen. Die EU-Kommission fordert deshalb schon seit längerem, dass die Mitgliedsstaaten ihre Anstrengungen verstärken, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Produktion wird eingestellt
Aus für Fumaderm
Überdosierungen und schwerwiegende Nebenwirkungen
Deferasirox: BfArM warnt vor Umstellungsrisiken
Mehr aus Ressort
Pankreatitis als Nebenwirkung
Mounjaro: Tod nach Abnehmspritze
Novo Nordisk veröffentlicht Studienergebnisse
CagriSema: Enttäuschende Ergebnisse für Ozempic-Nachfolger

APOTHEKE ADHOC Debatte