EMA: Kein Pandemrix bei Jugendlichen dpa/APOTHEKE ADHOC, 22.07.2011 09:03 Uhr
Angesichts eines erhöhten Narkolepsie-Risikos sollten Menschen unter 20 Jahren möglichst nicht den Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix erhalten. Das hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA am Donnerstag in London nach einer umfassenden Analyse bekanntgegeben. In Schweden und Finnland sei das Risiko für die Krankheit bei geimpften Kindern und Jugendlichen um das 6- bis 13-fache gestiegen. Ein ähnliches Risiko sei in anderen Ländern zwar nicht bestätigt worden, könne aber auch nicht ausgeschlossen werden.
Pandemrix sollte daher für diese Altersgruppe nur verwendet werden, wenn kein kombinierter Grippeimpfstoff zur Verfügung stehe und ein Schutz gegen das Virus H1N1 nötig sei.
Bei Erwachsenen sei kein erhöhtes Risiko entdeckt worden; insgesamt bleibe das Nutzen-Risiko-Verhältnis positiv, so die EMA. Europaweit waren während der Schweinegrippe 2009/2010 rund 30 Millionen Dosen Pandemrix verimpft worden.
Narkolepsie tritt normalerweise bei einem von 100.000 Menschen pro Jahr auf. In Finnland und Schweden waren laut EMA 3 bis 7 zusätzliche Fälle von 100.000 Pandemrix-geimpften Menschen unter 20 Jahren registriert worden.