Rote-Hand-Brief

EMA: Doribax höher dosieren Karoline Schumbach, 12.07.2012 15:31 Uhr

Berlin - 

Doribax (Doripenem) muss bei der Behandlung von Patienten mit nosokomial erworbenen Pneumonien höher dosiert werden als bislang angenommen. Darauf weist der Hersteller Janssen-Cilag in einem Rote-Hand-Brief hin. Demnach sollen Patienten künftig alle acht Stunden 1g Doribax über vier Stunden infundiert bekommen. Im Durchschnitt sei eine Therapiedauer von 10 bis 14 Tagen notwendig.

Bislang war für das Antibiotikum eine Dosierung von 500 Milligramm alle acht Stunden vorgesehen. Die empfohlene Behandlungsdauer lag bei 5 bis 14 Tagen.

Die neuen Empfehlungen basieren auf zwei Phase-III-Studien, die auch Teil des Zulassungsantrags waren. Anhand klinischer Erfahrung und aufgrund von Daten internationaler Leitlinien hat sich die kurze Behandlungsdauer als unzureichend erwiesen.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte im Juni ihre Dosierungsempfehlung angepasst. Auch bei Patienten mit einer Clearance über 150 ml/min und/oder einer Infektion mit nichtfermentierenden, gramnegativen Erregern sollte die Dosierung auf ein Gramm alle acht Stunden angepasst werden. Zudem sollten Ärzte die Nutzen und Risiken vor dem Einsatz des Präparats genau abwägen.