Brexit

EMA: Bonn liegt vorn

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Berlin -

Mit dem Brexit verliert London auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA). Nach dem Willen der Bundesregierung soll sich Bonn als neuer Standort bewerben. „Alles läuft auf Bonn hinaus“, zitiert die „Welt am Sonntag“ Regierungskreise. Ostdeutschland könne im Gegenzug mit einer „Kompensation“ rechnen.

Der Standort Bonn wird von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und der Berlin/Bonn-Beauftragten der Regierung, Bauministerin Barbara Hendricks (SPD), favorisiert. Beide Minister stammen aus Nordrhein-Westfalen, wo am 14. Mai ein neuer Landtag gewählt wird.

Die ostdeutschen Ministerpräsidenten machen sich hingegen zugunsten von Berlin stark. Vor allem Sigmar Gabriel (SPD) blockierte Bonn unter Verweis auf die gute wirtschaftliche Lage und diverse Arbeitsplätze des Bundes am Standort.

Der Kabinettsausschuss unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vertagte in der vergangenen Woche seine Entscheidung zur deutschen EMA-Bewerbung. Für Bonn spricht, dass hier mit Bundesgesundheitsministerium und Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereits allerhand Kompetenz angesiedelt ist.

Ob Deutschland allerdings überhaupt den Zuschlag bekommt, ist fraglich. Die Bundesregierung will sich nicht nur um den Sitz der Arzneimittelbehörde, sondern auch der Bankenaufsicht bewerben. Letztere soll in Frankfurt angesiedelt werden. Regierungsintern gelte der Zuschlag zugunsten „maximal einer EU-Behörde“ als realistisch, schreibt die „Welt am Sonntag“.

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