Herzerkrankungen

EMA bewertet Omega-3

, Uhr
Berlin -

Omega-3-Fettsäuren sollen sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken. Ob diese These standhalten kann, untersucht jetzt der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA).

Jüngste Analysen widersprechen älteren Studienergebnissen zur Wirkung von Omega-3-Fettsäuren. Die Untersuchungen zeigten, dass Patienten, die nach einem Herzinfarkt mit den oralen Arzneimitteln behandelt wurden, möglicherweise nicht vor einem Wiederauftreten von Herzerkrankungen oder Schlaganfällen effektiv geschützt sind. Die durchgeführte Analyse bezog sich auf zehn Studien mit etwa 78.000 Patienten, die zusätzlich zur Standardtherapie mit Omega-3-Fettsäure-haltigen Präparaten behandelt wurden.

Bereits im Jahr 2012 sprachen Studienergebnisse den Präparaten eine signifikante Reduktion von Herzerkrankungen ab. Auf Ersuchen der schwedischen Arzneimittelagentur prüft nun die EMA die Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit der oral verfügbaren Omega-3-haltigen Arzneimittel. Die Überprüfung wurde am 22. März eingeleitet.

Die Arzneimittel enthalten meist Eisosapentatensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Die Produkte werden zur Vorbeugung von Herzerkrankungen und Schlaganfällen nach einem Herzinfarkt in Kombination mit anderen Arzneimitteln, wie beispielsweise Statinen, Betablockern, ACE-Hemmern oder Thrombozytenaggregrationshemmern eingesetzt. Auch zur Reduktion bestimmter Blutfette bei Hypertriglyceridämie besteht für einige Arzneimittel eine Zulassung.

Omega-3-Fettsäuren zählen zu den mehrfach ungesättigten Verbindungen und sind essenzielle Nahrungsbestandteile. Sie kommen vor allem in Algen, Pflanzen oder Fischen vor. Einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren enthalten beispielsweise Leinöl und Chiaöl. Pflanzen enthalten hauptsächlich α-Linolensäure, wohingegen die Quellen aus dem Meer vorwiegend aus DHA und EPA bestehen.

Rezeptpflichtige Omega-3-Präparate in Therapie sind beispielsweise Eicosan (Med Pharma), Omacor (Mylan) oder Zodin (Trommsdorff). Weiterhin sind Omega-3-Präparate in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich, beispielsweise Omega3-Loges (Dr. Loges) und Omega-3-Konzentrat (Doppelherz). Außerdem gibt es Produkte, die als diätetische Lebensmittel im Handel sind.

Omega-3-Fettsäuren spielen aber auch bei der Stabilisierung des Tränenfilms eine Rolle. Seit Längerem ist bekannt, dass sie bedeutend für den Aufbau der Zellhüllen sind. Außerdem ist dokumentiert, dass die Retina einen hohen Gehalt an diesen Substanzen enthält. Daher werden sie es auch in Form von Augentropfen oder Kapseln angeboten. Aus der Apotheke sind beispielsweise Remogen Omega (TRB Chemedica), Centrovision Lutein Forte Omega 3 (Omnivision) und Ocuvite Lutein Plus (Dr. Gerhard Mann) bekannt.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
Produktion wird eingestellt
Aus für Fumaderm
Überdosierungen und schwerwiegende Nebenwirkungen
Deferasirox: BfArM warnt vor Umstellungsrisiken
Mehr aus Ressort
Pankreatitis als Nebenwirkung
Mounjaro: Tod nach Abnehmspritze
Novo Nordisk veröffentlicht Studienergebnisse
CagriSema: Enttäuschende Ergebnisse für Ozempic-Nachfolger

APOTHEKE ADHOC Debatte