Viele Frauen leiden über einen langen Zeitraum unter Wechseljahresbeschwerden. Vor allem Hitzewallungen gehören zu den häufig auftretenden Symptomen. Eine hormonelle Therapie lehnen immer mehr Betroffene ab. Bayer startet nun mit einem hormonfreien Wirkstoffkandidaten in die klinische Phase-III. Elinzanetant soll eine Alternative zur Hormonersatztherapie bei vasomotorischen Symptomen sein.
Der Wirkstoff Elinzanetant gehört zu dem Antagonisten der Neurokin-1- und -3-Rezeptoren. Oral verabreicht soll er vasomotorische Symptome, wie plötzlich auftretende Hitzewallungen, lindern. Der hormonfreie Wirkstoff moduliert östrogensensitiven Neuronen im Hypothalamus. Diese sind bei Frauen in den Wechseljahren durch den Östrogenmangel überaktiv.
Elinzanetant wird nach erfolgreicher Phase-II nun in der klinischen Phase-III überprüft. Die Studien Relent-1 und Switch-1 bestätigten die Wirksamkeit des Arzneistoffes. Gleichzeitig wurde ein gutes Sicherheitsprofil bestätigt. Innerhalb der sich nun anschließenden Oasis-Studie erhalten die Probandinnen täglich eine Einmaldosis von 120 mg Elinzanetant. Insgesamt sollen 1300 Frauen aus 20 Ländern mit in die Studie einbezogen werden.
„Basierend auf den positiven Phase-II-Daten freuen wir uns sehr, jetzt das Phase-III-Programm mit Elinzanetant zur Behandlung der häufigsten und am stärksten belastenden Wechseljahresbeschwerden zu starten“, so Dr. Christian Rommel, Mitglied des Vorstands der Division Pharma bei Bayer und Leiter Forschung und Entwicklung. „Mit unserem klinischen Entwicklungsprogramm Oasis adressieren wir einen wichtigen ungedeckten medizinischen Bedarf im Bereich der Frauengesundheit, da die überwiegende Mehrheit der Frauen derzeit keine Behandlung für ihre Wechseljahresbeschwerden erhält. Unser klares Ziel ist es daher, eine nicht-hormonelle Behandlungsoption zu entwickeln, die die Lebensqualität von Frauen in den Wechseljahren verbessern wird.“
Bislang werden Wechseljahresbeschwerden mittels Hormonersatztherapie, kurz HET oder HRT, therapiert. Immer mehr Frauen lehnen die Einnahme von Hormonen ab. Die Diskussionen über ein möglicherweise erhöhtes Brustkrebsrisiko schrecken viele Betroffene ab. Doch die Auswirkungen einer HRT auf den Körper sind vielfältig, bezogen auf das Herz-Kreislauf-System steigt insbesondere das Thromboembolie-Risiko. Die Einnahme von Hormonen kann bei jeder Frau zu individuellen Nebenwirkungen führen. Auch der noch vorhandene Östrogen-Spiegel ist wichtig für die Einstellung der Therapie. Eine HET kann oral oder topisch erfolgen. Monotherapien mit Östrogenen gelten als obsolet – es werden Kombipräparate aus Östrogenen und Gestagenen gegeben.
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