Sepsis

Elektrolytlösung schlägt Tetraspan

, Uhr

Patienten mit schwerer Sepsis profitieren eher von einer Volumentherapie mit der Ringer-Acetat-Lösung als von der Therapie mit dem Plasmaersatzmittel Hydroxyethylstärke (HES). Dänische Wissenschaftler hatten die Nebenwirkungen von Tetraspan (HES) vom Pharmaunternehmen B.Braun Melsungen mit der Ringer-Acetat-Lösung bei septischen Patienten verglichen. Bei der Behandlung mit HES gab es mehr Todesfälle und Nierenkomplikationen als bei der Behandlung mit der Elektrolytlösung. Die Ergebnisse der Studie wurden im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

Von 798 Patienten hatten 398 mit HES und 400 mit Ringer-Acetat-Lösung therapiert worden. 51 Prozent der mit HES behandelten Patienten waren verstorben. In der Kontrollgruppe waren es 43 Prozent. Nach 90 Tagen mussten 22 Prozent der HES-Patienten eine Nieren-Ersatz-Therapie erhalten. Bei den mit Ringer-Acetat-Lösung behandelten Patienten waren es 16 Prozent. Unter starken Blutung litten in der Verumgruppe 10 Prozent der Patienten, in der Kontrollgruppe waren es 6 Prozent.

Die Wissenschaftler schlussfolgern daher, dass bei schwerer Sepsis die Behandlung mit Tetraspan das Mortalitätsrisiko steigere. Auch das Risiko für Nierenschäden sei erhöht. Die Forscher hatten Zuschüsse von Fresenius Kabi erhalten. Da der Studienleiter Dr. Perner Spiegel Online zufolge versehentlich das Fresenius-Produkt Voluven in der Studie angegeben hatte, drohte Fresenius allerdings mit rechtlichen Schritten.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte