Rote-Hand-Brief

Einschränkungen für Victrelis

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Das Hepatitismittel Victrelis (Boceprevir) soll nur noch in Ausnahmefällen mit HIV-Proteaseinhibitoren kombiniert werden. Nach Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) werden die Fachinformationen entsprechend angeglichen.

Bei einer pharmakokinetischen Studie an 39 gesunden Probanden hatten die Plasmakonzentrationen wegen der Kombination deutlich abgenommen: bei Reyataz (Atazanivir) um 49 Prozent, bei Prezista (Darunavir) um 59 Prozent und bei Kaletra (Lopinavir) um 43 Prozent. Auch der Plasmaspiegel des Hepatitismittels war um 45 Prozent reduziert; lediglich Reyataz veränderte die Plasmakonzentration von Boceprevir nicht. Um einen ausreichenden Booster-Effekt zu erhalten, waren alle HIV-Proteaseinhibitoren mit Ritonavir gegeben worden.

Wegen der Interaktion soll Boceprevir nicht mehr mit Darunavir und Lopinavir kombiniert werden. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Atazanivir therapiert werden, sollen regelmäßig die Laborparameter überwacht werden.

Bislang war in den Fachinformationen zur Vorsicht bei gleichzeitige Gabe von Proteaseinhibitoren geraten worden. Bei der bislang einzig verfügbaren Interaktionsstudie hatte die Kombination mit Norvir (Ritonavir) keine signifikante Wechselwirkungen gezeigt.

Da eine gleichzeitige Infektion mit HI- und Hepatits-C-Viren die Entwicklung einer Leberfibrose beschleunigt, müssen die betroffenen Patienten in beiden Indikationen behandelt werden.

 

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