Antibiotika

Einschränkungen für Cotrimoxazol

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Antibiotika, die Cotrimoxazol (Trimethoprim, Sulfamethoxazol) enthalten, sollen künftig bei bestimmten Infektionen nicht mehr eingesetzt werden. Wegen der aktuellen hohen Resistenzrate beziehungsweise der unzureichenden klinischen Wirksamkeit sollen die Indikationen gonorrhoische Urethritis und Ulcus molle aus Gebrauchs- und Fachinformation gestrichen werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat ein entsprechendes Anhörungsverfahren eingeleitet.

Gonorrhoische Urethritis, besser bekannt als Tripper, wird verursacht durch Neisseria gonorrhoea und sexuell übertragen. Bis 2000 waren Gonorrhoe-Erkrankungen meldepflichtig; seit den 1970er Jahren waren die Fallzahlen deutlich gesunken, allerdings vermuten Experten des Robert-Koch-Instituts eine hohe Dunkelziffer. Weltweit ist die Infektion nach wie vor ein Problem: Die Weltgesundheitsorganisation schätzt die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen auf 60 Millionen.

Ulcus molle wird verursacht durch Haemophilus ducreyi und gehört ebenfalls zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. In Europa ist die Infektion sehr selten.

Cotrimoxazol ist außerdem bei Infektionen der Atemwege, des HNO-Trakts, der Nieren und Harnwege, des Genitaltrakts sowie des Magen-Darm-Trakts zugelassen. Auch Salmonellenenteritis und Nocardiose zählen zu den Indikationen.

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