Schwangerschaft

Einschränkung für Antibiotika APOTHEKE ADHOC, 14.06.2011 12:09 Uhr

Berlin - 

Der Einsatz von Antibiotika während der Schwangerschaft ist ein schwieriges Thema. Denn je nach Trimenon bergen die verschiedenen Wirkstoffe unterschiedliche Risiken für Mutter und Kind. In den USA hat jetzt ein Expertengremium des Berufsverbands der Gynäkologen und Geburtenhelfer (American College of Obstetricians and Gynecologists, ACOG) neue Hinweise für Sulfonamide wie Sulfamethoxazol und Nitrofurantoin gegeben.

Die Wirkstoffe können demnach als Mittel der ersten Wahl bei Infektionen der Blasenwege im zweiten und dritten Trimester angewendet werden, sollten jedoch in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft nur dann zum Einsatz kommen, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen.

Die Einschätzung beruht auf einer Auswertung von Daten einer Studie zur Vorbeugung von Geburtsdefekten in den USA und wurde im Fachmagazin „Obstetrics & Gynecology“ veröffentlicht. Demnach wurde ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Sulfonamiden und Nitrofurantoin und mehreren Geburtsfehlern festgestellt, der unter Penicillinen, Cephalosporinen, Erythromycin und Chinolonen nicht beobachtet wurde.

Allerdings geben die Autoren zu bedenken, dass in anderen Studien kein erhöhtes Risiko für die betroffenen Wirkstoffgruppen belegt wurde. Auch sollte keiner schwangeren Frau eine Therapie verweigert werden, da unbehandelte Infektionen zu Komplikationen führen könnten. Generell dürften Antibiotika in der Schwangerschaft nur für den kürzesten wirksamen Zeitraum und unter strenger Indikationsstellung eingesetzt werden. Der Nachweis von Bakterien im Urin alleine sei noch kein Beleg für eine echte Infektion.