Studie

Eine Leber namens Mars

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Mit der in Rostock entwickelten künstlichen Leber „Mars“ kann einer Studie zufolge das Leben von Patienten mit akutem Leberversagen erheblich verlängert werden. 28 Prozent von 149 beobachteten Patienten hätten damit mehr als drei Jahre überlebt, sagte Professor Dr. Steffen Mitzner von der Universitätsklinik Rostock. „Das ist sehr gut, wenn man bedenkt, dass dies allesamt Menschen waren, die lebensbedrohlich erkrankt waren. Menschen mit akutem Leberversagen sterben üblicherweise innerhalb weniger Tage“, betonte Mitzner.

Bislang seien mit der künstlichen Leber weltweit rund 7500 Patienten behandelt worden. Das System könne die Entgiftungsfunktionen der Leber übernehmen und damit das Überleben bei akutem Leberversagen für eine gewisse Zeit sicherstellen. Inzwischen hätten auch die Krankenkassen beschlossen, das Verfahren anzuerkennen und in ihren Leistungskatalog aufzunehmen, hieß es. Zu Beginn sei die Behandlung sehr aufwendig, aber im weiteren Verlauf sinken die Behandlungskosten den Angaben zufolge auf 30.000 Euro je gewonnenem Lebensjahr.

„Mars“ ist nach Angaben von Mitzner die „weltweit mit Abstand am meisten eingesetzte“ künstliche Leber. Sei sei in Europa und Asien verbreitet, eine Zulassung für die USA werde erwartet. „Mars ist sowohl effektiv im Herausfiltern von Blutgiften als auch schonend für den Patienten.“

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