Studie

E-Zigaretten: Risiko für Herzrhythmusstörungen

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Berlin -

In einer Beliebtheitsskala zur E-Zigarette liegt Deutschland auf dem 6. Platz: Laut einer Umfrage der Statista Global Consumer Survey zur Anwendung der E-Zigarette gaben 12 Prozent der Deutschen an, gelegentlich eine E-Zigarette zu rauchen. Sie enthalten zwar weniger kritische Inhaltsstoffe als herkömmliche Zigaretten, doch auch von ihnen gehen Gesundheitsgefahren aus. Eine Studie belegt nun auch, dass das Risiko für Herzrhythmusstörungen durch den Konsum steigen kann.

Zum Jahresanfang wollen viele Menschen gute Vorsätze umsetzen. Ganz oben auf der Liste steht oftmals die Rauchentwöhnung. Das Rauchen komplett aufzugeben, fällt jedoch vielen Raucher:innen schwer, deswegen steigen viele erstmal auf E-Zigaretten um, in der Annahme weniger der Gesundheit zu schaden.

Dabei sind E-Zigaretten keineswegs harmlos oder gar gesünder: In der Regel enthält die Flüssigkeit zum Verdampfen Propylenglykol und/oder Glycerin als Hauptbestandteile. Diese sogenannten Verneblungsmittel dienen wiederum als Träger für weitere Inhaltsstoffe wie Duft- oder Aromazusätze. Auch das enthaltene Nikotin gilt bekanntermaßen als gesundheitsschädlich. Nun fand ein Forschungsteam der University of Louisville School of Medicine heraus, dass diese auch das Risiko für Herzrhythmusstörungen erhöhen können. Die Ergebnisse dazu wurden im Fachjournal „Nicotine & Tobacco Research“ veröffentlicht.

Begünstigt Herzrhythmusstörungen

Das Team um Cory Kocera, Wissenschaftler an dem Institut der Physiologie in den USA, untersuchte, welchen Einfluss verschiedene Nikotinformen und Nikotinkonzentrationen auf die durch E-Zigaretten hervorgerufene kardiale Dysfunktion und Arrhythmogenese haben. „Neuere Studien haben darauf hingedeutet, dass die Nutzung von E-Zigaretten Herzrhythmusstörungen begünstigen kann, wobei das Nikotin offenbar eine entscheidende Rolle spielt“, so die Forschenden. Für die Ananlyse in der aktuellen Studie wurden Mäuse bestimmten Aerosolen ausgesetzt, die verschiedene Formen und Konzentrationen von Nikotin beinhalteten. Anschließend beobachtete man, wie sich das Nikotin auf Herzfrequenz und die Herzfrequenzvariabilität der Tiere auswirkte.

Das Fazit: Insbesondere sogenannte Nikotinsalze waren mit stärkeren Herzrhythmusstörungen verbunden. Außerdem trugen erhöhte Nikotinkonzentrationen zu einem Anstieg der Fälle von Herzrhythmusstörungen bei. Eine höhere Konzentrationen von Nikotinsalzen steigerten ebenfalls die Aktivität des sympathischen Nervensystems und somit die Herzfrequenz. „Nikotinsalze werden beispielsweise in E-Zigaretten auf Pod-Basis verwendet“, so die Forschenden.

„Nikotin ist nicht harmlos“

„Dies ist darauf zurückzuführen, dass Nikotinsalze denselben Rezeptor stimulieren, der durch Betablocker und Herzmedikamente gehemmt wird“, so die Wissenschaftler:innen. Bei einem Pod System handelt es sich um eine kleine E-Zigarette, die als All-in-One Gerät fungiert. Dabei bilden der Akkuträger und der Verdampfer eine Einheit. Für Studienautor Dr. Alex Carll ist klar: „Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Nikotin schädlich für das Herz ist und widerspricht den weit verbreiteten Behauptungen, dass Nikotin an sich harmlos ist.“ Und weiter: „ Die Nikotinart und -konzentration beeinflussen die schädlichen kardiovaskulären Wirkungen von E-Zigaretten-Aerosolen, was wichtige regulatorische Auswirkungen haben könnte.“

Für Herzpatient:innen kann das relevant werden, denn: „Das Nikotin in E-Zigaretten verursacht dosisabhängig unregelmäßige Herzschläge, indem es genau den Rezeptor stimuliert, den viele Herzmedikamente hemmen sollen“, so Carll. Deswegen liegt die Vermutung nahe, dass das Inhalieren von E-Zigaretten-Aerosolen aus nikotinsalzhaltigen E-Liquids die kardiovaskulären Risiken erhöhen könnte, indem es eine sympathische Dominanz und Herzrhythmusstörungen hervorruft.

Es sollen weitere Studien an Menschen folgen. In Zukunft könnte dann der Einsatz von Nikotinsalzen durch Mindest-pH-Standards oder die Begrenzung von Säurezusätzen in E-Liquids die Gesundheitsrisiken durch E-Zigaretten-Konsum deutlich verringern, so die Forschenden.

 

 

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