Duzallo: Kombi gegen Gicht APOTHEKE ADHOC, 05.07.2018 10:23 Uhr
Eine Kombination gegen Gicht steht kurz vor der EU-Zulassung: Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat Duzallo (Lesinurad/Allopurinol, Grünenthal) positiv bewertet.
Duzallo ist zur Behandlung einer Hyperurikämie von erwachsenen Gichtpatienten indiziert, wenn die angestrebten Serumharnsäurespiegel mit Allopurinol allein nicht erreicht werden konnten. Die Kombination aus Lesinurad und Allopurinol soll in zwei Wirkstärken erhältlich sein – 300/200 mg und 200/200 mg.
Allopurinol hemmt kompetitiv das Enzym Xanthinoxidase, das Hypoxanthin zu Xanthin und Xanthin weiter zu Harnsäure abbaut. Das Urikostatikum wird zur Behandlung von Gicht sowie zu hoher Harnsäurespiegel eingesetzt. Hypoxanthin und Xanthin entstehen, wenn Purine wie Adenosin und Guanin metabolisiert werden. Allopurinol unterbricht den Purinabbau zu Harnsäure.
Lesinurad besitzt urikosurische Eigenschaften durch Hemmung des Urat1-Transporters. Dieser ist an der Niere für die Reabsorption von Harnsäure verantwortlich. Lesinurad erhöht somit die Ausscheidung von Harnsäure über den Urin. In der Folge sinkt der Harnsäurespiegel im Blut.
Die Fixkombination wird einmal täglich – zum Frühstück – eingenommen. Patienten sollten auf eine ausreichende Trinkmenge von etwa zwei Litern täglich achten. Mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind Influenza, Refluxösophagitis, Kopfschmerzen und erhöhte Kreatininwerte.
Lesinurad ist bereits seit 2016 in Europa und seit 2015 in den USA unter dem Namen Zurampic (AstraZeneca) in Kombination mit einem Xanthinoxidaseinhibitor zugelassen. Grünenthal hat im Juni 2016 mit AstraZeneca eine Lizenzvereinbarung über die exklusiven Rechte für Europa und Lateinamerika getroffen, sowohl für Zurampic als auch Duzallo. Das Unternehmen mit Sitz in Aachen hält somit die Rechte in den EU-Mitgliedsstaaten sowie der Schweiz, Island, Lichtenstein und Norwegen sowie Lateinamerika, Mexiko, Kuba und der Dominikanischen Republik.
„Im Rahmen der Vereinbarung reicht Grünenthal die Zulassung für das Kombinationspräparat bei den Behörden zur Prüfung ein und zahlt an AstraZeneca bis zu 230 Millionen US Dollar aus Umsätzen und anderen Meilensteinen. Darüber hinaus zahlt Grünenthal gestaffelte Lizenzgebühren der jährlichen Jahresumsätze bis zu einem niedrigen zweistelligen Betrag“, teilte Grünenthal 2016 mit.