Der Pharmakonzern Bayer hat für sein Augenmedikament Eylea (Aflibercept) die EU-Zulassung für die Behandlung von Sehschwäche bei Diabetikern erhalten. Konkret geht es um die Therapie bei reduzierter Sehschärfe infolge eines diabetischen Makulaödems. Bayer will zeitnah mit dem Vertrieb in der neuen Indikation beginnen.
Das diabetische Makulaödem ist laut Bayer die häufigste Erblindungsursache bei Menschen jungen und mittleren Alters in den Industrienationen. Das Ödem entsteht, wenn im Zentrum der Netzhaut Flüssigkeit aus den durch Diabetes geschädigten Gefäßen austritt.
Eylea ist eines von fünf neuen Medikamenten, für die der Konzern ein hohes Umsatzpotenzial erwartet. Es ist bereits in vielen Ländern zur Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) sowie des Makulaödems nach einem retinalen Zentralvenenverschluss zugelassen. Deutschland werde nun eines der ersten Länder sein, in dem das Medikament gegen das diabetische Makulaödem eingesetzt werden könne, hieß es von Bayer.
Der Konzern betonte, Eylea habe bei mehreren Studien zu einer signifikanten Verbesserung der Sehschärfe bei der Mehrheit der Patienten geführt. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte dagegen aus formalen Gründen keinen Zusatznutzen gesehen: Aus dem Dossier lasse sich ein Zusatznutzen nicht ableiten, da sowohl Aflibercept als auch die Vergleichstherapie in den Studien nicht zulassungskonform angewandt wurden.
Unter dem Namen Zaltrap vertreibt Sanofi den Wirkstoff seit einem Jahr zur Behandlung von Erwachsenen mit metastasiertem Kolorektalkarzinomen. Hier hatte das IQWiG in Kombination mit einer Chemotherapie aus Irinotecan/5-Fluorouracil/Folinsäure einen Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen gegenüber der reinen Chemotherapie bei erwachsenen Patienten gesehen, deren Erkrankung unter oder nach einem Oxaliplatin-haltigen Regime fortgeschritten ist.
APOTHEKE ADHOC Debatte