Dreifach-Blutdrucksenker: Halbe Dosis, bessere Wirkung APOTHEKE ADHOC, 25.08.2018 09:47 Uhr
Wie könnte eine höhere Effektivität von Blutdrucksenkern erreicht werden? Um das zu beurteilen, haben Forscher in einer randomisierten klinischen Studie eine niedrig dosierte Dreifachkombination antihypertensiver Wirkstoffe mit einer Standardtherapie verglichen. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, künftig bekannte Wirkstoffe in neuen Kombinationen auf den Markt zu bringen.
In ihre Analyse bezogen die Forscher um Dr. Ruth Webster vom George Institute for Global Health in Sydney Hypertoniker ein, die einen systolischen Blutdruck von > 140 mm Hg und/oder diastolischen Blutdruck > 90 mm Hg hatten. Bei Patient mit Diabetes oder einer chronischen Niereninsuffizienz lagen die Werte bei > 130 mm Hg (systolisch) und/oder > 80 mm Hg (diastolisch).
Insgesamt haben Patienten von elf Kliniken in Sri Lanka an der Studie teilgenommen. 349 Studienteilnehmer erhielten täglich eine Dreifachkombination mit 20 mg Telmisartan, 2,5 mg Amlodipin und 12,5 mg Chlortalidon. Üblicherweise wird bei den einzelnen Wirkstoffen am Anfang einer Monotherapie die doppelte Dosis eingesetzt. 351 Patienten bekamen eine Standardbehandlung mit einer Monotherapie. Die Studienteilnehmer hatten ein mittleres Alter von 56 Jahren; rund ein Drittel von ihnen litt ein Diabetes mellitus.
Der primäre Endpunkt war das Erreichen eines systolisch/diastolisches Ziel-Blutdrucks von < 140/90 mm Hg oder < 130/80 mm Hg bei Patienten mit Diabetes oder chronischer Nierenerkrankung nach sechs Monaten. Die sekundären Endpunkte der Studie waren die mittlere systolische/diastolische Blutdruckdifferenz während des Follow-ups und das Absetzen von Blutdrucksenker aufgrund eines unerwünschten Ereignisses.
Insgesamt wurde während der Untersuchung 419 unerwünschte Ereignisse bei 255 Patienten dokumentiert (38,1 Prozent für die Dreifachkombination gegenüber 34,8 Prozent für die übliche Behandlung). Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehörten Muskel- und Skelettschmerzen, Schwindel, Präsynkopen und Synkopen. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen in Bezug auf den Anteil der Patienten, die aus der blutdrucksenkenden Therapie wegen unerwünschter Ereignisse ausgeschieden sind.
Den Analysen der Forscher zufolge kam es bei den Patienten, die die Dreifachkombination erhielten, nach sechs Monaten zu einer wirksameren Blutdrucksenkung als bei der gängigen Behandlung mit einem Antihypertonikum. Patienten, bei denen es durch die Triple-Therapie zu keiner ausreichenden Blutdrucksenkung kam, wechselten während der Studie auf eine andere höher dosierte Tablette mit Telmisartan (40 mg), Amlodipin (5 mg) und Chlortalidon (25 mg). Dies war nur bei zehn Patienten der Fall.
Der mittlere systolische/diastolische Blutdruck nach einem halben Jahr betrug 125/76 mm Hg für die Dreifachkombination gegenüber 134/81 mm Hg für die Behandlung mit einem Wirkstoff. „Die Verwendung eines solchen Medikaments als Ersttherapie oder als Ersatz für eine Monotherapie kann ein wirksamer Weg zur Verbesserung der Blutdruckkontrolle sein”, fassen die Wissenschaftler das Ergebnis der Studie zusammen.