Neue Arzneimittel

Drei Newcomer zum 1. Juni

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Berlin -

Im Generalalphabet gibt es drei Neuzugänge: Varuby (Rolapitant, Tesaro), Rabiploc (Landiolol, Amomed) und Parsabiv (Etelcalcetid, Amgen). Hier die Steckbriefe der neuen Arzneimittel.

Rapibloc (Landiolol, Amomed) wird unter anderem zur Behandlung einer supraventrikulären Tachykardie eingesetzt. Das Arzneimittel wird auch angewendet bei Patienten mit peri- oder postoperativem Vorhofflimmern oder -flattern – oder wenn aus anderen Gründen eine kurzfristige Kontrolle der Kammerfrequenz notwendig ist. Ein weiteres Indikationsgebiet ist die nicht-kompensatorische Sinustachykardie, wenn die hohe Herzfrequenz eine besondere Intervention erfordert.

Der Betablocker ist zu 300 mg und 600 mg als Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung erhältlich. Landiolol ist ein hoch selektiver Beta-1-Rezeptorantagonist und hemmt die positiv chronotropen Wirkungen von Catecholaminen auf das menschliche Herz. Durch Reduktion der Sympathikuswirkung sinkt die Herzfrequenz, somit kommt es zu einer Verlangsamung der Leitung und einer Verlängerung der Refraktärphase des AV-Knotens. Die Selektivität für die Beta-1-Rezeptoren ist 255-mal höher als für die Beta-2-Rezeptoren.

Chronische Erkrankungen können mit Rapibloc nicht behandelt werden – die Wirkung tritt schnell ein und klingt auch schnell wieder ab. Vor der Anwendung muss das Arzneimittel rekonstituiert und dann sofort verwendet werden. Die Einleitungsdosis beträgt 100 µg/kg Körpergewicht pro Minute und wird dann von einer kontinuierlichen Gabe von 10 bis 40 µg/kg pro Minute abgelöst. Nebenwirkungen können Hypotonie und Bradykardie sein. Bei Diabetikern ist besondere Vorsicht geboten, denn für diese Patientengruppe besteht die Gefahr der Unterzuckerung.

Varuby (Rolapitant, Tesaro) ist ein selektiver Antagonist am menschlichen Substanz-P-/Neurokinin-1-Rezeptor. Das Arzneimittel wird in Kombination mit Dexamethason und einem 5HT3-Rezeptor-Antagonisten verabreicht. Der Wirkstoff kommt zur Prävention von verzögert auftretender Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer hoch oder mäßig emetogenen antineoplastischen Chemotherapie bei Erwachsenen zum Einsatz.

Die Wirkung gegen Übelkeit und Erbrechen ist auf eine Verhinderung der Bindung von Substanz P am Neurokinin-1-Rezeptor zurückzuführen. Die Halbwertszeit von Rolapitant beträgt etwa sieben Tage. Die Tabletten sind in der Stärke 90 mg erhältlich.

Das Arzneimittel wird in einer Dosis von 180 mg, entsprechend zwei Tabletten, zwei Stunden vor Beginn eines Chemotherapie-Zyklus eingenommen und kann dann alle zwei Wochen erneut verabreicht werden. Die Einnahme kann unabhängig von einer Mahlzeit erfolgen. Mögliche Nebenwirkungen können Ermüdung oder Kopfschmerzen sein.

Parsabiv (Etelcalcetid, Amgen) dient der Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus (sHPT) von Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung, die sich einer Hämodialyse unterziehen. Das Arzneimittel ist als Injektionslösung in den Wirkstärken 2,5 mg, 5 mg und 10 mg erhältlich. Das Produkt ist im Kühlschrank und lichtgeschützt aufzubewahren. Wurde Parsabiv einmal aus der aus der Originalpackung entnommen, ist das Medikament noch maximal vier Stunden haltbar, sofern es vor direktem Sonnenlicht geschützt wurde.

Patienten erhalten eine Anfangsdosis von 5 mg als dreimal wöchentliche Bolusgabe. Vor der ersten Anwendung, einer Dosiserhöhung oder vor einer Wiederaufnahme nach einer Therapieunterbrechnung sollte das korrigierte Serumcalcium überprüft werden. Der Wert sollte an oder über der unteren Grenze des Normbereichs liegen. In der laufenden Therapie findet eine Dosistitrierung statt. Die Patienten erhalten dann zwischen 2,5 mg und 15 mg Wirkstoff. Pro Woche sollten drei Anwendungen nicht überschritten werden.

Der synthetische calcimimetische Peptidwirkstoff bindet und aktiviert den Calcium-sensitiven Rezeptor der Hauptzellen der Nebenschilddrüse. In der Folge wird die Parathormon-Sekretion erniedrigt. Damit geht eine Verringerung des Serumcalcium- und Phosphatspiegels einher. Während der Behandlung können unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie verringerte Blutcalciumspiegel, Muskelschmerzen, Übelkeit oder Durchfall auftreten.

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