Die EU-Kommission hat das neuartige, makrozyklische Antibiotikum Dificlir (Fidaxomicin) zugelassen. Der Wirkstoff dient zur Behandlung von Infektionen mit dem Klinikkeim Clostridium difficile bei Erwachsenen. Dificlir wird in Europa von einer Tochter der japanischen Pharmakonzerne Astellas und Optimer vertrieben.
In klinischen Studien war Diflicir genauso wirksam wie Vancomycin, allerdings war die Rezidivrate deutlich geringer. Das Antibiotikum kann oral gegeben werden und aufgrund der geringen Resorption in hoher Dosis lokal wirken. Weil die Wirkung sehr spezifisch ist, wird die Darmflora weniger geschädigt.
Eine Infektion mit dem Keim führt häufig zur sogenannten Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhoe (CDAD), die in schweren Fällen zu Darmoperationen oder sogar zum Tod des Patienten führen können. Insbesondere in Krankenhäusern Altenheimen und anderen Langzeitpflegeeinrichtungen stellt dies laut Astellas ein erhebliches Problem dar.
Bei bis zu 25 Prozent der Patienten, die mit derzeitigen Therapieformen behandelt werden, komme es innerhalb von 30 Tagen zu einem erneuten Auftreten der Beschwerden. Mit Dificlir konnte die Rezidivrate laut Astella in Studien erheblich gesenkt werden.
Das Antibiotikum wird in den USA unter dem Namen Dificid vertrieben und war ursprünglich von Optimer entwickelt worden. Im Mai 2011 hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA ihre Zulassung für Erwachsene ab 18 Jahren erteilt.
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