Diabetes

Trulicity: Schiedsstelle legt Preis fest APOTHEKE ADHOC, 27.04.2016 14:46 Uhr

Berlin - 

Die Preisverhandlungen zu Trulicity (Dulaglutid) wurden erfolgreich abgeschlossen. Wie viel das Medikament kosten darf, hat letztlich die Schiedsstelle festgelegt – als letzte Instanz im AMNOG-Verfahren. Damit sei die Verordnungs- und Erstattungsfähigkeit des Diabetesmedikaments langfristig gewährleistet, teilt Hersteller Lilly mit.

Bei Lilly freut man sich über den Abschluss der Verhandlungen: „Obwohl der festgelegte Preis unter dem europäischen Durchschnittspreis liegt und aus unserer Sicht den Innovationscharakter von Trulicity nur bedingt widerspiegelt, freuen wir uns sehr im Sinne der Patienten, dieses innovative Medikament auch weiterhin in Deutschland anbieten zu können“, so Nils Hartmann, Direktor Diabetes von Lilly Deutschland.

Trulicity ist seit Februar 2015 in Deutschland auf dem Markt. Das Präparat ist zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes. Dulaglutid soll angewendet werden, wenn der erhöhte Blutzuckerspiegel nicht ausreichend durch eine Ernährungsumstellung und Bewegung gesenkt werden kann. Der Wirkstoff kommt außerdem zum Einsatz, wenn Patienten Metformin nicht vertragen wird oder andere blutzuckersenkende Medikamenten nicht ausreichen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.

Der Wirkstoff ist ein Agonist an Rezeptoren des Glucagon-ähnlichen Peptids 1 (GLP-1) und stimuliert die Insulinfreisetzung. Das Präparat wird einmal pro Woche subkutan gespritzt. Dabei kommt ein gebrauchsfertiger Pen zum Einsatz, der gemeinsam mit Patienten entwickelt wurde.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte dem Wirkstoff Dulaglutid einen „Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen“ bescheinigt, wenn er in Kombination mit einem kurzwirksamen Insulin, mit oder ohne Metformin, eingesetzt wird. Für die übrigen Therapieoptionen – die Monotherapie sowie Kombinationen mit einem oder zwei oralen Antidiabetika – sah der G-BA den Zusatznutzen hingegen nicht als belegt an.

Bei Lilly ist man überzeugt von dem Präparat. Immerhin sei Trulicity im Indikationsgebiet Typ-2-Diabetes eine der wenigen Behandlungsoptionen, für die bislang ein Zusatznutzen anerkannt worden sei.

Und die positiven Rückmeldungen von Ärzten und Patienten zu ihren Erfahrungen im Praxisalltag bestätigten die überzeugenden Ergebnisse der klinischen Studien, heißt es. „Menschen mit Typ-2-Diabetes können nun auch weiterhin von Trulicity im Alltag profitieren und wir unterstützen sie bei ihrem Ziel, ein Leben so normal wie möglich zu führen“, so Hartmann.