Protein C gegen Nephropathie APOTHEKE ADHOC, 20.02.2013 14:16 Uhr
Protein C kann eine diabetische Nephropathie aufhalten. Forscher aus Heidelberg und Magdeburg untersuchten im Tiermodell die Wirkung des Schutzpoteins. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Proceedings of National Academy of Sciences USA“ veröffentlicht.
Die Forscher gaben einigen Mäusen Protein C, einige blieben unbehandelt. Bei den behandelten Mäusen verlangsamte sich die Nierenerkrankung und konnte teilweise sogar gestoppt werden.
Protein C verändert laut den Wissenschaftlern die Erbinformationen der Nierenzellen. Dadurch wird eine Reaktionskette unterbrochen, die sonst zur Anreicherung von Sauerstoff-Radikalen führen würde. Die Nierenzellen werden so vor den schädlichen Einflüssen bewahrt.
Die Wissenschaftler vermuten, dass Protein C die Bildung eines anderen Eiweißes, das sogenannte p66shc, unterbindet. P66shc ist demnach bei der Bildung von Sauerstoff-Radikalen beteiligt. Protein C blockiert die Erbinformationen, das Eiweiß wird nicht gebildet.
Bei Diabetikern funktioniere dieser Schutzmechanismus nur eingeschränkt, so die Forscher. Durch den hohen Zuckergehalt werden die Nierenzellen geschädigt – das Gewebe vernarbt und kann nicht mehr arbeiten.
Vor allem schlecht eingestellte Diabetiker entwickeln im Laufe der Jahre schwere Nierenschäden. Den Forschern zufolge ist dies bei etwa 40 Prozent der Diabetiker nach mehr als 20-jähriger Krankheitsdauer der Fall. Diabetische Nephropathie gehört den Wissenschaftlern zufolge zu den häufigsten Ursachen für endgültiges Nierenversagen.
Die direkte Behandlung mit Protein C könnte allerdings schwierig werden: Erst 2011 musste ein entsprechendes Präparat des Pharmakonzerns Eli Lilly vom Markt genommen werden. Xigris (Drotrecogin alpha) wurde zur Behandlung von schwerer Sepsis eingesetzt. Allerdings war das Risiko für schwere Blutungen zu hoch.