Blutzuckermessung ohne Stechen

Diabetes-Laser sucht Apotheke

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Berlin -

Eine Blutzuckermessung ohne Blutabnahme – das ist die Innovation des Medizintechnikunternehmens DiaMonTech. Mittels Infrarotlicht kann der Blutzuckerwert durch die Haut bestimmt werden, sodass das Stechen mit Lanzetten entfällt.

Das Gerät arbeitet mit Lichtimpulsen. Legt der Patient seinen Finger auf den Sensor, so wird die Haut mittels Infrarotlicht kurz und vom Anwender unbemerkt erhitzt. Durch die chemische Struktur der Glukose und eine definierte Wellenlänge des Lichtes lässt sich der Blutzuckerwert bestimmen. Durch diese rein physikalische Messmethode kann auf das regelmäßige Stechen mit Lanzetten verzichtet werden. Der Anwender muss den Finger für eine Sekunde auf dem Sensor platzieren. Das Gerät berechnet innerhalb von 25 bis 30 Sekunden den Blutzuckerspiegel. Diese Auswertungszeit möchte das Unternehmen auf bis zu zehn Sekunden verringern.

Die Markteinführung für den Endanwender ist für Ende 2020 geplant. Die Größe des Messinstrumentes soll sich auf die Größe eines Smartphones verringern, sodass die Patienten das Gerät unkompliziert mit sich führen können. Die portable Version soll den Namen „D-Pocket“ tragen. Durch das automatische Tracken der Einzelwerte wird dem Anwender die Dokumentation erleichtert. Darüber hinaus können Trends erfasst werden und in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt erleichtert ausgewertet werden.

Im Rahmen einer klinischen Studie wurde der Blutzucker von 100 Probanden mit der Laser-basierten nicht-invasiven Technologie gemessen und mit einer invasiven Referenzmethode verglichen. Das nicht-invasive Verfahren erzielte Messergebnisse mit einem mittleren Fehler von 11 Prozent. Dieser Wert wird laut Unternehmen auch mit invasiven Geräten erreicht. Es nahmen 59 gesunde Personen und 41 Diabetiker im Alter von 18 bis über 70 Jahren an der Untersuchung teil.

Den Teilnehmern wurde der Nüchtern-Blutzucker gemessen. Während der Testphase wurde bei gesunden Probanden der Blutzucker mit einem glukosehaltigen Getränk erhöht. Bei Diabetikern wurde der übliche Anstieg des Blutzuckers nach dem Essen genutzt. Die nicht-invasive Messmethode lieferte für beide Gruppen 99,1 Prozent präzise Messergebnisse. Die photothermale Detektion der Glukose im Blut ist laut Unternehmen somit genauso präzise wie die Bestimmung mittels Blutabnahme. Um exakte Werte zu bekommen, muss die sogenannte DMT-Base initial mittels einmaliger Blutabnahme kalibriert werden.

Mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) unterzeichnete DiaMontech eine Absichtserklärung, um die Versorgung von Diabetikern zu verbessern und den Alltag von Erkrankten zu erleichtern. Diabetiker sollen so einen Zugang zu modernster Technik durch die Apotheke vor Ort bekommen. Geplant sind Praxistests des vorläufigen Modells in ausgewählten Apotheken an. Der DAV selbst gibt keinen Kommentar zum Stand der aktuellen Zusammenarbeit ab, laut DiaMonTech hatten Mitglieder des DAV bereits die Möglichkeit das Gerät zu testen. Die „DMT Base“ ist momentan für den Einsatz im professionellen Umfeld bestimmt, hierzu gehören unter anderem Arztpraxen in Diabetes Zentren.

Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Entwicklung, dem Design und dem Vertrieb von Produkten zur medizinischen Diagnostik. Die Technologie auf Basis von Infrarotlasern ist von DiaMontech patentiert. Laut Unternehmen können mit gleicher Technologie bis zu 10 weitere Blutparameter gemessen werden. Die erste Anwendungszulassung beschränkt sich zunächst auf die nicht-invasive Blutzuckermessung.

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