Stoffwechselerkrankung

Diabetes-Epidemie „außer Kontrolle“

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Weltweit sind nach Angaben der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) 285 Millionen Menschen zuckerkrank. Vier Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Diabetes. Die Epidemie sei außer Kontrolle geraten, sagte IDF-Präsident Professor Dr. Jean Claude Mbanya beim 20. Welt-Diabetes-Kongress im kanadischen Montreal. „Kein Land ist immun, und kein Land ist gegen diesen gemeinsamen Feind 100-prozentig gerüstet.“

7 Prozent der Weltbevölkerung seien von der Stoffwechselstörung betroffen; mehr als die Hälfte aller Patienten sei zwischen 20 und 60 Jahre alt, so Mbanya. Geschätzte 85 bis 95 Prozent der Betroffenen haben Typ-2-Diabetes, der in mindestens 60 Prozent aller Fälle verhindert werden könnte.

Die höchsten Diabetikerraten verzeichnen Nordamerika mit 10,2 Prozent und der Nahe Osten mit 9,3 Prozent der Bevölkerung. In Deutschland wird von 7,5 Millionen Erkrankten ausgegangen. Damit liegt die Bundesrepublik auf Platz sechs nach Indien, China, den Vereinigten Staaten, Russland und Brasilien.

In den vergangenen Jahrzehnten sind die Schätzungen drastisch nach oben korrigiert worden. 1985 gingen die Experten von etwa 30 Millionen Diabetikern weltweit aus. Schon 15 Jahre später hatte sich diese Zahl auf rund 150 Millionen erhöht. Bis zum Jahr 2030 könnte es 435 Millionen Diabetes-Kranke geben, fürchtet die IDF.

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