Nebenwirkungen

Diabetes durch HIV-Therapie APOTHEKE ADHOC, 23.11.2010 12:34 Uhr

Berlin - 

Die Behandlung von Patienten, die sich mit dem Immunschwächevirus HIV infiziert haben, kann den Blutglucosespiegel beeinflussen. Denn Proteaseinhibitoren wie beispielsweise Ritonavir erhöhen die Insulinresistenz und können in der Folge zu Diabetes oder kardiovaskulären Erkrankungen führen. Über welchen Mechanismus das funktioniert, haben US-Wissenschaftler der Universität St. Louis herausgefunden.

Die Wirkstoffe blockieren den Transporter GLUT4, der Glucose vom Blut in die Zellen befördert. Für die Studie haben die Forscher Mäuse verwendet, denen GLUT4 fehlte. Ihnen wurde Ritonavir verabreicht, ohne dass sich die Glucosetoleranz veränderte. Bei Mäusen, die über das Transportprotein verfügten, sei der Blutglucosespiegel dagegen in die Höhe geschossen, so die Wissenschaftler.

Die Effekte seien zwar reversibel, so die Forscher im Fachmagazin „Journal of Biological Chemistry“. Bestehe die Insulinresistenz aber für eine längere Zeit, könne dies Konsequenzen wie erhöhte Triglyceridwerte haben. Auf Grund der Erkenntnisse hoffen die Wissenschaftler, neue Medikamente entwickelt zu können, die HIV behandeln und keinen Einfluss auf den Blutglucosespiegel haben.