Hormontherapie

Diabetes durch GnRH-Analoga? APOTHEKE ADHOC, 04.05.2010 15:28 Uhr

Berlin - 

Die Behandlung mit Analoga des Gonadotropin Releasing Hormons (GnRH) könnte die Entwicklung von Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen bei Männern fördern. Das Risiko ist nach Angaben der US-Zulassungsbehörde FDA zwar nur leicht, dafür aber statistisch signifikant erhöht. Eine abschließende Bewertung der Behörde liegt noch nicht vor. Die Wirkstoffe werden zur Therapie des Prostatakarzinoms eingesetzt.

Die FDA wertet derzeit Studien aus, nach denen es Hinweise auf das erhöhte Risiko für Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie plötzlichen Tod bei Männern gibt, die GnRH-Analoga einnehmen. Solange die Daten noch nicht abschließend bewertet sind, empfiehlt die FDA Ärzten, entsprechende Patienten regelmäßig auf Diabetes und kardiovaskuläre Krankheiten zu prüfen.

GnRH-Analoga sind Wirkstoffe, die die Synthese von Testosteron unterdrücken. Die Substanzen werden nicht nur zur Behandlung von Prostatkarzinom, sondern auch zur Therapie der Endometriose eingesetzt. Studien, die das Diabetes- oder kardiovaskuläre Risiko bei Frauen untersuchen, gibt es laut FDA nicht. Zu in Deutschland zugelassenen Wirkstoffen zählen Goserelin, Histrelin, Leuprorelin und Triptorelin.