Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat gemeinsam mit den Ernährungsgesellschaften aus Österreich und der Schweiz verschiedene Referenzwerte überarbeitet. Daraus ergeben sich neue Empfehlungen für Magnesium, Pantothensäure und die Zufuhr von Ballaststoffen.
Magnesium gehört zu den beliebtesten Mineralstoffen überhaupt. Neu ist bei der Empfehlung der DGE, dass die Referenzwerte nicht mehr als empfohlene Zufuhr, sondern Schätzwert für eine angemessene Zufuhr angegeben werden. „Die Schätzwerte werden mangels ausreichend belastbarer Studiendaten anhand der durchschnittlichen Magnesiumzufuhr der Bevölkerung abgeleitet“, erklärt die DGE. Derzeit gebe es zudem keinen geeigneten Biomarker für die Bestimmung des Magnesiumstatus.
Die neuen Schätzwerte lauten:
Aufgaben: Aktivator zahlreicher Enzyme des Energiestoffwechsels, membran- und elektrolytregulierende Wirkung, steuert Reizübertragung, Muskelkontraktion, Herzrhythmus, Gefäßtonus, Blutdruck und Knochenumsatz
Änderungen gibt es auch bei der Zufuhr von Pantothensäure. Hier gibt es bereits seit längerem einen Schätzwert. Dieser wurde nun aktualisiert. „Es gibt nach wie vor keine belastbaren Bilanzstudien und keine aussagekräftigen Biomarker zur Beurteilung des Pantothensäurestatus“, lautet das Fazit der DGE. „Der Schätzwert beruht analog zum Vorgehen der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) auf der durchschnittlichen Zufuhr in der Bevölkerung.“
Die neuen Schätzwerte lauten:
Aufgabe: Pantothensäure als Bestandteil von Coenzym A regelt wichtige Prozesse im Energiestoffwechsel wie den Auf- und Abbau von Fettsäuren, den Abbau von Kohlenhydraten und Aminosäuren sowie den Aufbau von Cholesterin und Gallensäuren
Die DGE hat außerdem eine Orientierungshilfe zu Ballaststoffen veröffentlicht. Aktuelle primärpräventive Erkenntnisse bestätigen den bisher gültigen Richtwert von mindestens 30 g pro Tag. „Das entspricht einer Ballaststoffdichte von mindestens 14,6 g/1000 kcal pro Tag (3,5 g/MJ pro Tag).“
Die Ableitung des Referenzwertes für die Ballaststoffzufuhr erfolgt auf Grundlage des primärpräventiven Nutzens. „Insgesamt verringert eine erhöhte Ballaststoffzufuhr das Sterblichkeitsrisiko und hat positive Effekte auf den Cholesterinspiegel oder Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Dickdarm- und Brustkrebs. Zudem sinkt bei einer gleichzeitig ausreichenden Flüssigkeitszufuhr das Risiko für Verstopfung“, so die DGE.
APOTHEKE ADHOC Debatte