Psychiatrie

Depressionen kosten 22 Mrd. Euro dpa, 13.04.2011 16:21 Uhr

München - 

Depressionen verursachen nach Angaben von Forschern jährlich einen volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu 22 Milliarden Euro. Das geht aus dem neuen Gesundheitsreport der Allianz Deutschland und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung hervor.

Allein 9 Milliarden Euro kosten demnach Menschen, die mit Depressionen weiterarbeiten anstatt sich behandeln zu lassen. Ein erkrankter Mitarbeiter leiste am Arbeitsplatz pro Tag eine halbe bis zu zwei Stunden weniger als ein gesunder Kollege, erklärte Christian Molt, Vorstandsmitglied der Allianz Private Krankenversicherung.

Langfristig würde sich die Behandlung einer Depression - trotz des Fehlens des Arbeitnehmers - volkswirtschaftlich lohnen, sagte der Depressionsforscher Professor Dr. Florian Holsboer. Der Direktor des Münchner Max-Planck-Instituts für Psychiatrie sprach sich für eine personalisierte Medizin aus: Jede Depression müsse als eigene Krankheit mit einer eigenen Therapie behandelt werden.