Verstärkte Ausschüttung von Kortisol

Depression: Nachweisbar in Haaren

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Berlin -

Dank Haaranalysen soll laut einer Studie bei psychisch stark belasteten Personen ein Suizidrisiko erkennbar sein. Das Stresshormon Kortisol wird bei psychiatrischen Erkrankungen vermehrt ausgeschüttet und reichert sich in den Haaren an.

Den höchsten Anteil an depressiv Erkrankten findet man in der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen, während der niedrigste Anteil in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen vorkommt. Symptome einer Depression können Antriebslosigkeit, tiefe Traurigkeit, aber auch Hyperaktivität sein. Von Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und fehlender Freude an Alltagsdingen berichten ebenfalls viele Betroffene.

In der Regel lässt sich eine diagnostizierte Depression gut mit Antidepressiva und einer Psychotherapie behandeln. Leider gibt es aber auch ausgeprägte Erkrankungen, die schwer zu therapieren sind. Suizidgedanken und -impulse sind ein häufiges Symptom und können die Erkrankung lebensgefährlich machen. Allein in Deutschland sterben jährlich etwa 9200 Menschen an Suizid. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. Die Suizidprävention ist demnach dringend notwendig.

Kortisol in den Haaren

Professor Dr. Alexander Karabatsiakis vom Institut für Psychologie der Universität Innsbruck und sein Team analysierten 45 Haarproben von Personen, die durch Suizid verstorben waren. Dabei stellten sie stark erhöhte Kortisolspiegel im Vergleich zu Personen ohne Depressionen fest.

Die neuen Beobachtungen könnten für die Prävention von psychischen Erkrankungen nach Stressbelastungen und deren langfristigen Konsequenzen – auch für die körperliche Gesundheit – sehr hilfreich sein, so Karabatsiakis in einer Auswertung. Die Probenentnahme sei für die Patient:innen nicht belastend und könne sehr einfach in der personalisierten Medizin durchgeführt werden, um künftig bessere Suizidprävention zu leisten.

Suizid abwenden

„Wenn zum Beispiel Hausärzte messen könnten, dass sich ein hormonelles Stresspotenzial im Körper abzeichnet, könnte man eventuell auch bei psychisch stark belasteten Personen ein potenzielles Suizidrisiko erkennen“, betonte Karabatsiakis in einem Bericht im EPMA-Fachmagazin. Auch wenn Patient:innen selbst nicht über Beschwerden klagen würden, könne man bereits den medizinischen Fokus entsprechend intensivieren. Um das Präventionspotential weiter auszubauen, hält Karabatsiakis weitere Studien zum Thema Suizidalität für dringend notwendig.

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