Krebsforschung

Darmkrebs-Vorsorge ist erfolgreich dpa, 19.11.2010 15:16 Uhr

Hamburg - 

Die geregelte Darmkrebsvorsorge hat sich nach Mediziner-Angaben bewährt. Von 2003 bis 2010 hätten dank des Programms fast 100.000 Darmkrebsfälle verhindert, und knapp 50.000 weitere Fälle in einem frühen und heilbaren Stadium entdeckt werden können, berichtete das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ).

„Diese großen Effekte sind umso erstaunlicher, als nur etwa 3 Prozent der Berechtigten pro Jahr am Früherkennungsprogramm teilnehmen“, sagte DKFZ-Epidemiologe Hermann Brenner. Würden mehr Menschen das Früherkennungsangebot nutzen, ließen sich noch weitaus mehr Darmkrebsfälle in Deutschland verhindern. „Nach internationalen Erfahrungen gelingt dies am ehesten durch ein organisiertes Früherkennungsprogramm mit gezielten Einladungen“, so Brenner. Im Rahmen des Nationalen Krebsplans würden dazu erste Modellprojekte vorbereitet.

Die Darmspiegelung ist seit Oktober 2002 Bestandteil des deutschen gesetzlichen Programms zur Krebsfrüherkennung. Das Programm bietet für Menschen ab 50 Jahren einen Test auf Blut im Stuhl an. Vom 55. Lebensjahr an können die Versicherten kostenlos an einer Früherkennungsdarmspiegelung teilnehmen und - sofern die Erstuntersuchung vor dem 65. Lebensjahr stattgefunden hat - nach zehn Jahren ein weiteres Mal.