Lactobazillen, Enterokokken & Co.

Darmflora-Check für die Apotheke Cynthia Möthrath, 08.07.2020 14:50 Uhr

Darmgesundheit im Fokus: Mit dem Darmflora-Check des Instituts für Mikroökologie wird das Zusammenspiel der einzelnen Darmbakterien ermittelt – so können gezielte Behandlungsansätze zusammengestellt werden. Foto: 9dream studio/shutterstock.com
Berlin - 

Die Bedeutung des Darms und der Einfluss der Darmgesundheit auf das Wohlbefinden und verschiedenste Erkrankungen hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei sind Apotheken die erste Anlaufstelle, wenn es um die Beratung geht. Das Institut für Mikroökologie, welches mit Symbiopharm kooperiert, stellt deshalb mit dem Darmflora-Check einen Test für die Darmanalyse in der Apotheke zur Verfügung.

Bei Hauterkrankungen, Infektanfälligkeit aber auch bei Allergien oder der Einnahme eines Antibiotikums kann das Beratungsgespräch sehr ausgiebig sein. Vor allem wenn Betroffene einen starken Leidensdruck verspüren und Hilfe in der Apotheke ihres Vertrauens suchen. Die Bedeutung der Darmflora ist dabei zunehmend in den Fokus gerückt, viele Menschen sind sich des Zusammenhangs mittlerweile bewusst. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen zudem, wie wichtig die in der Naturheilkunde seit langem bewährte Mikrobiologische Therapie sein kann. Daher spielt die Darmgesundheit eine immer wichtigere Rolle im Beratungsalltag – sowohl bei akuten Beschwerden wie auch zur Prävention.

Das Gleichgewicht der Darmbakterien

In und auf unserem Körper befinden sich etwa zehn Mal mehr Bakterien als wir eigene Körperzellen besitzen. Die meisten lassen sich auf den verschiedenen Schleimhäuten finden: Von der Mundhöhle aus zum Magen hin nimmt die Dichte ab, im Darm ist sie dafür umso höher. Die meisten Bakterien befinden sich im Dickdarm. Durch die dichte Besiedlung wird – bei einer intakten Darmflora – eine Art Barriere gegen pathogene Keime gebildet.

Bei typischen Darmbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen wird vom Arzt häufig eine Darmspiegelung angeordnet. Dabei können zwar anatomische Veränderungen oder auch Entzündungsherde erkannt werden, die Zusammensetzung der Darmflora auf bakterieller Ebene kann jedoch bei solchen Untersuchungen nicht ermittelt werden. Dennoch spielt grade das Zusammenspiel der verschiedenen Darmbakterien eine wichtige Rolle, wenn es um die Gesundheit geht. Denn jedes Bakterium erfüllt andere Aufgaben im Darm.

Lactobazillen und Bifidobakterien zählen zur sogenannten „Protektivflora“: Sie hindern schädliche Konkurrenten an der Darmbesiedlung und produzieren Milchsäure und Wasserstoffperoxid zum Schutz der Schleimhaut. Andere Darmbakterien wie E. coli und Enterokokken zählen zu den immunregulierenden Bakterien. E. coli ist außerdem an der Vitaminbildung und der Zerlegung von Nährstoffen beteiligt.

Darmflora-Check gibt Auskunft

Mit dem Darmflora-Check des Instituts für Mikroökologie können Apotheken ihren Kunden nun ein einfaches Tool vorstellen, welches unter anderem die Zusammensetzung der Darmflora ermittelt. Das Versandset kann kostenlos von der Apotheke bestellt werden, in der Apotheke wird es dann vom Kunden im Rahmen des Beratungsgesprächs gekauft. Der Kunde kann anschließend diskret Zuhause die Stuhlprobe mit dem beiliegenden Stuhlröhrchen entnehmen und die Probe direkt an das Institut für Mikroökologie schicken. Das Ergebnis der Untersuchung wird dann per Post – je nach Wunsch – an den Kunden und/oder die Apotheke geschickt. Anschließend kann es gemeinsam mit dem Apothekenpersonal besprochen werden.

In der Auswertung werden verschiedene Faktoren berücksichtigt und erläutert: Neben der Immun- und Schutzflora werden Angaben zur schleimhautversorgenden Darmflora, der ballastoffabbauenden Darmflora, der neuroaktiven Darmflora und der eiweißabbauenden Darmflora gemacht. Außerdem werden Hefen bestimmt und der sogenannte „Resilenz-Index“ angegeben, der den Zustand der Darmflora und deren Fähigkeit mit Störungen zurechtzukommen ermittelt. Anschließend wird auf die Zusammensetzung der Darmflora eingegangen. Dabei kann auf einen Blick gesehen werden, ob sich das jeweilige Bakterium im Normalbereich befindet, erhöht oder erniedrigt ist. Desweiteren zeigt das daneben befindliche Symbol auf welche der oben genannten Faktoren das Bakterium Einfluss nimmt.

Im Rahmen des Beratungsgesprächs kann die Apotheke schließlich Therapieempfehlungen machen und je nach Ungleichgewicht gezielt Präparate mit den gewünschten Bakterien auswählen. Im Apotheken-Portal des Instituts werden bereits Vorschläge für eine geeingnete Therapie angeboten, aus denen die Apotheke ihre individuelle Produktempfehlung auswählen kann.