Dailiport ist ein Tacrolimus-Generikum mit verzögerter Wirkstofffreisetzung – das Medikament muss nur noch einmal täglich eingenommen werden. Die Markteinführung in anderen europäischen Ländern soll laut Sandoz zeitnah erfolgen.
Wie das Original Advagraf (Astellas) muss Dailiport aufgrund der verzögerten Wirkstofffreisetzung nur einmal täglich eingenommen werden; neu ist die Dosierung à 2 mg. Dies erhöhe die Compliance der Patienten, so Sandoz. „Wir haben Dailiport in mehreren europäischen Ländern auf den Markt gebracht: Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Finnland, Schweden, Estland, Lettland und in der Slowakei. In Spanien wurde das Präparat unter dem Namen Conferoport auf den Markt gebracht“, so eine Sprecherin. „Dailiport und Conferoport sind in den Wirkstärken 0,5 mg, 1 mg, 3 mg und 5 mg erhältlich. In Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Finnland und Spanien zusätzlich noch in der 2 mg Wirkstärke. Diese Wirkstärke haben derzeit nur wir in unserem Portfolio.“
„Sandoz bietet zusammen mit Novartis das breiteste Angebot an Transplantationsmedikamenten in der Branche an“, so CEO Richard Saynor. „Mit über 40 Jahren Erfahrung in der Transplantationsversorgung investieren wir kontinuierlich in neue und innovative Lösungen, um den Zugang zu verbessern. Dailiport baut auf unserer bereits umfassenden Expertise auf diesem Gebiet mit Adoport auf, dem in Europa am häufigsten verwendeten generischen Tacrolimus.“ Adoport enthält 0,5 mg Tacrolimus pro Kapsel und muss mehrmals täglich eingenommen werden. Dabei sollte das Arzneimittel optimaler Weise auf nüchternem Magen eingenommen werden – ein Abstand von zwei Stunden zu den Mahlzeiten ist optimal. Die richtige Dosierung wird durch den behandelnden Arzt mittels verschiedener Tests bestimmt.
Dailiport ist zur Anwendung bei Erwachsenen mit Nieren- und Lebertransplantationspatienten indiziert. „Wir sind stolz auf die bewährte Sandoz-Technologie in diesem Produkt, mit der Patienten das optimale Dosierungsniveau beibehalten können, das für die Transplantationsversorgung so wichtig ist“, so Subodh Deshmukh, Leiter der globalen Produktentwicklung von Sandoz. In der EU machen Leber- und Nierentransplantationen den größten Teil aller Organtransplantationsverfahren aus. Im Jahr 2018 fanden in der Europäischen Union 34.000 Organtransplantationen statt, davon entfielen 62 Prozent auf Nieren- und 23 Prozent auf Lebertransplantationen.
Tacrolimus ist ein Makrolid, das ursprünglich aus Streptomyces tsukubaensis isoliert wurde und eine starke immunsuppressive Wirkung zeigt. Der gesamte Wirkmechaniusmus ist noch nicht aufgeklärt. Viele Prozesse in Körper- und Immunzellen nach der Gabe von Tacrolimus sind bisher ungeklärt. Bisher bekannt ist, dass der Arzneistoff in der Lage ist, an verschiedene intrazelluläre Proteine zu binden. Diese sogenannten Immunophiline dienen als Rezeptor für einige immunsuppressive Medikamente. Tacrolimus ist zur Prophylaxe der Transplantatabstoßung bei erwachsenen Nieren- oder Leber-Allotransplantatempfängern und zur Behandlung der Allotransplantatabstoßung indiziert, die gegen die Behandlung mit anderen immunsuppressiven Arzneimitteln bei erwachsenen Patienten resistent sind.
Zu den sehr häufigen Nebenwirkung unter der Einnahme von Tacrolimus gehören:
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stehen in Deutschland derzeit etwa 9500 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die positive Einstellung der Menschen in Deutschland gegenüber einer Organ- und Gewebespende ist so hoch wie nie: Während es 2017 noch 797 Organspender gab, konnte 2018 ein Anstieg um 20 Prozent verzeichnet werden. Im Vergleich zu Anfang 2019 bis heute stiegen die Zahlen erneut um mehr als zehn Prozent an, die Nachfrage nach Organspendeausweisen stieg um ein Drittel – rund 1000 Organspender sind mittlerweile registriert. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ruft anlässlich des Tages alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, eine persönliche Entscheidung zur Organspende zu treffen und diese zu dokumentieren: „Das Interesse am Thema ist groß wie nie. Die Zahl derjenigen, die einen Organspendeausweis ausgefüllt haben, ist gestiegen. Die Zahl der tatsächlichen Organspenden auch. Diesen Rückenwind sollten wir jetzt gemeinsam nutzen.“
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