PTA, Professorin, Präsidentin

Dagmar Fischer an DPhG-Spitze gewählt

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Berlin -

Professor Dr. Dagmar Fischer wird neue Präsidentin der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG). Die DPhG-Mitglieder haben in Heidelberg einen neuen Vorstand für den Zeitraum von 2020 bis 2023 gewählt. Fischer ist bereits als Generalsekretärin Vorstandsmitglied. Das Präsidium hatte sie zuvor zur einzigen Präsidentschaftskandidatin ernannt.

Fischer ist ab Januar Nachfolgerin von Professor Dr. Stefan Laufer, der das Amt seit Anfang 2016 innehat. Sie wolle dessen erfolgreiche Arbeit fortführen und den „Spagat zwischen wissenschaftlicher Pharmazie und pharmazeutischer Praxis meistern“, so so Fischer. Ihre Schwerpunkte sollen demnach die Modernisierung und Qualitätssicherung der Hochschulpharmazie, die gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Pharmazie und ein erweitertes Angebot für Apotheker in der Praxis werden.

Schneller als bisher solle die Wissenschaftlichkeit der Pharmazie durch gemeinsame Lehr- und Fortbildungsaktivitäten in die Praxis umgesetzt werden. Das solle insbesondere durch enge Zusammenarbeit mit Kammern, Verbänden und Institutionen geschehen. Mit Fischer werde die DPhG eine hervorragende Wissenschaftlerin und „hochdynamische“ Präsidentin an der Spitze haben, die „mit voller Kraft die erfolgreiche Arbeit des jetzigen Vorstands fortführen und das Angebot für unsere Mitglieder durch zusätzliche attraktive Leistungen weiter ausbauen wird“, lobt sie ihr Vorgänger Laufer.

Die gebürtige Coburgerin ist nicht nur Universitätsprofessorin für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, sondern auch ausgebildete PTA. Nach einem Gespräch mit einem Berufsberater entschied sie sich für ein Pharmaziestudium. Es folgten Approbation, Promotion und die Habilitation über „NF-kappaB-Decoy/Polyethylenimin-Polyplexe zur Hemmung der Monozyten-Adhäsion am Endothel“ – allesamt an der Philipps-Universität Marburg.

Nach der Habilitation arbeitete sie von 2004 bis 2008 als Leiterin der Präklinischen Forschung und Entwicklung bei Antisense Pharma in Regensburg. Seit 2008 lehrt sie in Jena. Fischer ist Mitglied der Landesapothekerkammer Thüringen und dort wiederum Mitglied der Arbeitsgruppe „Berufsförderung der Apotheker“.

Vergangenes Jahr wurde sie vom Großhändler Phoenix für besondere Forschungsarbeiten in der Kategorie Pharmazeutische Technologie mit dessen Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Ihre Forschungsgruppe verwendete bakterielle Nanocellulose zur Herstellung von Wundauflagen. Im Fall von Octenidin, einem Antiseptikum in der Wundbehandlung, war es ihnen gelungen, über den Einbau von Poloxamer-Polymeren in Form von Mizellen oder Gelstrukturen in Nanocellulose ein Hybridsystem zu schaffen, das Wirkstoffe etwa als moderne Wundauflage freisetzen kann. In der klinischen Praxis bedeutet das weniger Verbandswechsel und damit mehr Patientencompliance, Kosten- und Zeiteinsparung.

Neben Fischer wurden auch mehrere Vizepräsidenten gewählt: Professor Dr. Christa Müller von der Universität Bonn wurde zur Hochschulvertreterin ernannt, die Offizinapotheker vertritt Nadine Metzger aus Reutlingen und als Industrieapotheker ist Dr. Hendrik von Büren aus Ludwigshafen dabei. Dr. Thomas Maschke aus Rodewisch wurde als Vizepräsident für Finanzen wiedergewählt. Generalsekretär wird Professor Dr. Robert Fürst von der Universität Frankfurt am Main.

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