Dacogen (Decitabin) könnte bald zur Behandlung bestimmter Formen von Leukämie eingesetzt werden: Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat die Zulassung für das Orphan drug des Herstellers Janssen-Cilag empfohlen. Patienten ab 65 Jahren mit neudiagnostizierter oder sekundärer akuter myeloischer Leukämie können demnach mit Dacogen behandelt werden.
Decitabin ist ein Pyrimidin-Analogon und hemmt die Cytosin-DNA-Methyltransferase. Dacogen wird intravenös appliziert. In den zulassungsrelevanten Studien konnte das Präparat das Gesamtüberleben verlängern. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Fieber, Lungenentzündung, Thromobzytopenie, Anämie, Neutropenie, Übelkeit und Durchfall.
In den USA ist Dacogen bereits seit Mai 2006 zur Behandlung von Patienten mit myelodysplastischem Syndrom (MDS) zugelassen. Bei dieser Erkrankung des Knochenmarks bilden sich aus den Stammzellen nicht mehr vollständig reife funktionstüchtige Blutzellen. Später kann dies zu einer akuten myeloischen Leukämie führen. Besonders ältere Patienten ab 60 Jahre sind von der Erkrankung betroffen.
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