Das Centrum für Reisemedizin (CRM) weist darauf hin, dass der Grippeimpfstoff Begripal keine Tumore verursacht. In Medienberichten sei immer wieder der Verdacht geäußert worden, der Impfstoff von Novartis löse Krebs aus, kritisiert CRM-Leiter Dr. Tomas Jelinek.
Optaflu wird neben anderen Präparaten als Ersatz für den nicht lieferfähigen Impfstoff Begripal eingesetzt. Zuletzt war der Impfstoff in den Medien von Experten kritisiert worden, ein Berliner Arzt hatte sogar vor der Impfung gewarnt.
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) betonte, dass Begripal und Optaflu in Bezug auf Wirkungen und Nebenwirkungen vergleichbar seien. Die Behauptung, dass Optaflu bei Menschen Tumore auslösen, sei wissenschaftlich haltlos, sagt auch Jelinek.
Die Antigene für Optaflu werden nicht wie bei anderen Impfstoffen in Hühnerzellen hergestellt, sondern in sogenannten Madin-Darby canine-kidney (MDCK)-Zellen. Studien haben gezeigt, dass lebende MDCK-Zellen bei immunsupprimierten Mäusen Tumore an der Stelle auslösen können, an der injiziert wurde. Optaflu enthält jedoch keine lebenden Zellen, sondern lediglich die Influenza-Antigene.
Untersuchungen hätten gezeigt, dass sowohl inaktivierte MDCK-Zellen als auch das gereinigte Genom kein tumorigenes Potenzial besitzen, so das PEI. Zudem sei der Impfstoff Celtura (Novartis), der 2009 gegen die Schweinegrippe eingesetzt worden war, ebenfalls mit MDCK-Zellen hergestellt worden. Damals sei Celtura hunderttausendfach verimpft worden, ohne dass über lokale oder systemische Tumorentstehung berichtet worden sei, teilt das PEI mit.
„Bei aller berechtigten Verärgerung über diese Ausschreibungspolitik ist es jedoch wissenschaftlich unseriös, die Auslösung von Tumoren durch Grippeimpfstoffe zu postulieren“, kritisiert Jelinek. Solche Aussagen verunsicherten die impfbereite Bevölkerung unnötig.
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