Bei beiden Präparaten handelt es sich um Immunstimulanzien auf der Basis von Bakterienpräparationen des Bacillus Calmette-Guérin (BCG) Mykobakterienstamms. Sie sind zur Behandlung von Harnblasenkarzinomen zugelassen.

Aufgrund vermehrter Anfragen weist das PEI darauf hin, dass die BCG-Präparate nicht zur Behandlung oder Vorbeugung einer Infektion mit Sars-CoV-2 zugelassen sind. Die Immunstimulanzien enthalten im Vergleich zu Impfstoffen eine erhöhte Konzentration an Mykobakterien, was bei fehlerhafter Anwendung ein Risiko für die Patienten darstellt. Vor dem Hintergrund des bestehenden Lieferengpasses für BCG-medac kann der Off-Label-Einsatz zudem die Versorgung der betroffenen onkologischen Patienten weiter gefährden.

Schutz vor Sars-CoV-2 nicht nachgewiesen

Wissenschaftliche Hypothesen hatten neben einer nicht spezifischen Wirkung auf das Immunsystem auch einen möglichen schützenden Effekt auf die Inzidenz und Schwere einer Covid-19-Erkrankung aufgezeigt. Derzeit liegen jedoch noch keine Studien vor, die dies belegen. Das PEI fordert daher Ärzte und Apotheker dazu auf, die Indikationsstellung für BCG-Präparate kritisch zu überprüfen.